Leserbriefe

Moderne Wegelagerei

Dieter Hiemer, Neckartailfingen. Die moderne Wegelagerei feiert seit geraumer Zeit in Neckartailfingen fröhliche Urständ. Der Landkreis hat im Neckartalort wohl eine ergiebige Geldquelle ausfindig gemacht, oder wie anders ist es erklärlich, dass seit einiger Zeit alle drei Wochen eine mobile Radarfalle in der Nürtinger Straße steht. Dass es sich wieder einmal um reine Abzocke handelt, ist unzweifelhaft. Zum einen wird das Radargerät in einer Häuserspalte so platziert, dass es kaum zu erkennen ist, und zum anderen ist die Radarfalle an einer Stelle aufgestellt, die kaum Verkehrsgefahren birgt. Nichts gegen Kontrollen an gefährlichen, von Kindern und Schülern frequentierten Straßen. Leider aber hat man zum Beispiel an der Neckartailfinger Schule seit ewigen Zeiten keine Geschwindigkeitsmessungen mehr durchgeführt. Der Grund ist schnell ausgemacht: Dort ist halt weniger zu holen, weil die Autofahrer hier von Haus aus vorsichtiger fahren.

Als Gewerbetreibender im Ort bringt es mein Job mit sich, dass ich mehrmals am Tag durch den Ort fahren muss, um meine Geschäfte zu erledigen. Obwohl man meistens auf den Gefahrenpunkt zu achten versucht und auch darum weiß, sind die Gedanken oftmals schon beim Kunden. Prompt blitzt es wieder und die Raubritter haben weitere 15 Euro im Säckel. Wenn das gleiche Schicksal auch noch die sich bei der Arbeit befindliche Ehefrau eine Viertelstunde später ereilt, dann kocht die Wut in einem hoch und schlägt, um es moderat auszudrücken, in Unmut auf den oder die für die Abzocke Verantwortlichen um. Wenn einem das Geld auch noch während der Berufsausübung aus der Hosentasche gezogen wird, dann widert dich das an. Schließlich wird der in seinem Landratsamtssessel sitzende Mensch von den daraus resultierenden Steuern bezahlt. Bleibt noch zu klären, ob von den Anwohnern überhaupt eine Erlaubnis vorliegt, die Geldmaschinen auf ihrem Grundstück aufstellen zu dürfen. Oder wird etwa auch noch schwarz abkassiert?

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