Benno Bueble, Nürtingen. Mit Verwunderung und Bedauern habe ich bei einem Besuch auf dem Hardter Friedhof festgestellt, dass das Grab von Karl Heinz Türk und seiner Frau abgeräumt worden ist.
Professor K.H. Türk war ja nicht irgendwer. Er hat zwei bedeutsame Hochschulen gegründet, aufgebaut und künstlerisch geprägt. Seine Frau hat dieses sein Lebenswerk mit aller Kraft unterstützt. Das künstlerische Wirken von K.H. Türk ist in Nürtingen an mehreren Orten präsent, so auch in der Villa Domnick. Das nach ihm benannte Forum Türk bemüht sich erfolgreich mit Ausstellungen und anderen Veranstaltungen, die Erinnerung an sein Werk lebendig zu halten. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass K.H. Türk das kulturelle Leben von Nürtingen ähnlich stark geprägt hat wie etwa der Ehrenbürger Peter Härtling.
Das Abräumen seiner Grabstätte nach so kurzer Zeit durch die Stadt ist nicht gerade ein Zeichen besonderer Sensibilität gegenüber einem so verdienten Mann. Auch der anthroposophischen Christengemeinde als Erbin des beträchtlichen Vermögens der Eheleute Türk hätte es gut angestanden, sich um den Erhalt der Grabstätte zu bemühen. Auch vom Ortsvorsteher und Ortschaftsrat hätte man mehr erwarten können, dass sie sich um das Andenken an ihren verdienstvollen Mitbürger kümmern. Haben die Beteiligten überhaupt miteinander gesprochen oder gerät das Ehepaar Türk bei ihnen bereits in Vergessenheit? Die „Kulturstadt“ Nürtingen hat mit diesem Vorgang nicht gerade Ehre eingelegt.
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