Heike Habermann, Esslingen, Grünen-Kreisrätin. Zum Artikel Mit Aufklärung gegen irrationale Ängste vom 17. April. Ich bin eine Stubenhockerin. Ja, und eine Angsthäsin bin ich auch: Die FDP-Landesvorsitzende Birgit Homburger hats gesagt. Ich stimme nämlich nicht in den Lobgesang der sogenannten grünen Gentechnik ein, wie ihn die FDP so gerne singt.
Was die FDP nämlich verkennt abgesehen von der bekannten Tatsache, dass die Mehrheit der Bevölkerung gentechnikfrei essen möchte ist, dass es auch durch noch so intensive Beschwörungsgesänge nicht möglich ist, einmal freigesetzte gentechnisch veränderte Organismen (GVO) zurückzuholen. Hier ist völlig ohne Bedeutung, ob die GVO zu Ernährungszwecken oder als nachwachsende Rohstoffe eingesetzt werden. Die Organismen können sich unkontrolliert verbreiten, und schon allein aus diesem Grunde verbietet sich ihre Freisetzung.
Unwissend seien wir Verbraucherinnen und Verbraucher, weil wir die angeblichen Vorteile der grünen Gentechnik nicht wahrhaben wollten. Dabei wissen wir sehr wohl, was uns im wahrsten Sinne des Wortes blüht, lassen wir dem Forschungsdrang einiger Wissenschaftler freien Lauf: Spätestens seit der durch Greenpeace per Gerichtsbeschluss erzwungenen Veröffentlichung einer Fütterungsstudie von Monsanto wissen wir nämlich um die Ratten, die nach Fütterung mit GVO-Mais Vergiftungssymptome zeigten und Schädigungen von Leber und Nieren aufwiesen. Auch erinnern wir uns noch sehr deutlich an vergangenen Sommer, als auf einmal gentechnisch veränderter Reis in unseren Supermärkten auftauchte und kein Mensch wusste, wie er dorthin kam. Wir wissen darum, dass sich in der so genannten Dritten Welt die Selbstmorde von Kleinbauern häufen. Denn auch gentechnisch veränderte Pflanzen sind nicht gegen alle Schädlinge und gegen Missernten gefeit, und die Bauern verschulden sich derart beim Saatgutlieferanten, dass ihnen nur noch der Selbstmord als Ausweg bleibt. Ebenso ist uns bekannt, dass Firmen wie Monsanto und Bayer darauf abzielen, den profitablen Kuchen Welternährung mittels Lizenzen auf Leben allein unter sich aufzuteilen. Was das Ende der freien Landwirtschaft bedeuten würde.
Apropos Freiheit: Wo bleibt denn die Demokratie? Um uns Angsthasen die Bedenken zu nehmen, soll nämlich mehr Transparenz her. Gleichzeitig möchte die FDP aber erreichen, dass im GVO-Standortregister die Bezeichnung der Flurstücke, auf denen GVO freigesetzt werden, nicht mehr veröffentlicht werden soll. Tja, da bin ich nun wirklich völlig unwissend, denn mir ist nicht klar, was dies mit Transparenz zu tun hat.
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