Ralf Epple, Kohlberg, Initiative Cycleride. Zum Artikel „Radfahrerin schwer verletzt“ vom 28. Mai. Ich habe mich über diesen Text sehr geärgert! Nicht nur, dass ständig was auf den unzähligen Radwegen passiert, typischerweise Abbiegeunfälle wegen „Übersehens“, auch über die Polizei, die kraft Amtes bei Verkehrsgesprächen nichts beziehungsweise viel zu wenig tut. Nein, es muss auch noch standardmäßig der Spruch „Sie trug keinen Fahrradhelm“ mit in die Pressemitteilung. Für einen Nur-Autofahrer beziehungsweise Absolut-nicht-Radfahrer klingt das dann wie „Die ist selber schuld an ihren Verletzungen“. Dagegen liest sich das „Übersehen“ der Autofahrerin, die neben dem nach der Straßenverkehrsordnung oft unzulässig ausgeschilderten Radweg die relevanteste Unfallursache, wie ein Kavaliersdelikt.
Wurde jemals bei Autounfällen, bei denen die Kfz-Insassen schwere Verletzungen davontrugen, geschrieben, dass die Unfallopfer (also analog nicht der Unfallverursacher) keine Beifahrerairbags, Sidebags, Gurtstraffer, ABS, ESP, Brake-Assist oder dergleichen in ihrem Auto hatten? Oder gar einen Autohelm? Nein? Das ist auch richtig so, denn nur ein „nicht angeschnallt“ oder allenfalls Dinge wie defekte Bremsen hätte in diesem Fall etwas in der Pressemitteilung verloren. Die Polizei soll bitte nicht ständig unterschwellig eine Helmpflicht einführen wollen, die es nicht gibt. Sonst landen wir noch beim Vollintegralhelm und Protektoren-Lederkombi. Aber nicht alles, was schützt, ist auch praxisgerecht, sondern hält oft vom Radfahren ab! Mir ist es lieber, es fahren mehr unbehelmte Menschen Rad, als dass sie im Auto sitzen, die Umwelt verpesten, Staus verursachen oder eben solche Unfälle wie geschildert. Je mehr Menschen Rad fahren, desto sicherer wird es auf den Straßen, es sei denn, man wird per prinzipiell nicht vorhandener, aber viel zu oft ausgeschilderter Benutzungspflicht auf Radwege gezwungen. Wäre die oben genannte Radfahrerin auf der Fahrbahn gefahren, wäre ihr – selbst ohne Helm – nichts passiert.
Leserbriefe | 13.12.2025 - 05:00
Warum die Ministerin Recht hat
Jürgen Merkle, Neuffen. Zum Leitartikel „Keine Zeit für Klassenkampf“ vom 5. Dezember.
Es ist kein guter Stil, wenn eine Ministerin ausgelacht wird. Sie hatte mit ihrem Vortrag recht. Eine Finanzierung aus Steuermitteln belastet nicht allein die ...
Leserbriefe | 11.12.2025 - 05:00
Den Staat neu aufstellen
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Ich halte nichts von Gejammer“ vom 15. November.
Ferdinand von Schirach empfiehlt dem Staat eine Änderung der Legislaturperiode für die Bundesregierung, außerdem für die Wahl in den Bundesländern, die für ...