Reinmar Wipper, Nürtingen. Zum Artikel Neun Interessenten für Investorenwettbewerb vom 10. August. Mein Opa, dessen früheres Haus, mit Schauseite zur Steinachmündung, gerade abgerissen worden ist, hat schon den derben schwäbischen Spruch im Munde geführt: Mr ka et Kraut hacka, sch... ond no da Fahna traga. Manche Nürtinger versuchen sich immer mal wieder in dieser Übung. Manchmal auch die Ratsherren. Die eifern für das Beständige und tun alles für Mehreinnahmen. Die neueste Variante des Spiels heißt: Möglichst viel Kohle für das Wörth-Areal, aber auch möglichst viel Stadt am Fluss, und sowieso noch viel mehr Museum, mit so arg viel Tourismus, dass man die Geldpäck, wo die in die Stadt schleifen, schier nicht tragen kann. Am besten siedelt man die Touristen und Verwaltungsreisenden gleich auf dem Wörth-Areal an, dann sind die schon am Fluss und haben es nicht so weit ins Museum, ins Rathaus und auf den Kirchturm. Unter Stadt Nürtingen sollte man endlich die ganze Stadt verstehen und nicht nur das, was man bei der Parkplatzsuche auf Europa-, Bahnhof-, Steinengraben- und Alleenstraße umfährt.
Immerhin: Die Kirchheimer Vorstadt wird gerade entdeckt. Braike, Roßdorf und Enzenhardt aber sollten nicht zur Exklave für Aldi, Real und Baumärkte eintrocknen. Der gesamte Nürtinger Süden mit rund 10000 Bewohnern wartet auf städtisches Leben, das diesen Namen genauso verdient wie die Schauseite der Stadt! Und Tourismus kann mehr bieten als Kirchturmbesteigung mit Hölderlingedichten auf einem roten Sessel. Mit dem Wörthareal könnte ein schöner Anfang gemacht werden, wenn man Herr des Verfahrens bleibt und nicht nur sagt: Mal sehen, was die Investoren so vorlegen. Kosmetik, Lifting und Fetteinspritzung wären für Stadtentwicklung die falschen Methoden. Man muss sagen, was man will, und ausschließen, was nicht in Frage kommt. Sonst wird aus unserer Stadt am Fluss eine austauschbare Stadt im Fluss der Beliebigkeit.
Leserbriefe | 17.10.2025 - 05:00
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