Jürgen Decker, Großbettlingen. Zum Artikel „Keine Verkehrsberuhigung in der Albstraße“ vom 30. Mai. Ja, ja, in Großbettlingen ist die Welt noch in Ordnung. Wie man dem jüngsten Beschluss des Gemeinderates entnehmen kann, gibt es hier keine Probleme, denn in Großbettlingen passiert sie, die wundersame Wandlung des Saulus zum Paulus. Wird andernorts der sonst als Raser verschrieene Autofahrer durch Radarkästen und Fahrbahnverengungen am Ortsbeginn eingebremst, so ist dies auf wundersame Weise in Großbettlingen nicht nötig. Denn just mit Erreichen des Ortsschildes passiert es, das Wunder von Großbettlingen, hier wandelt sich der Raser zum vorbildlichen Verkehrsteilnehmer.
Nicht einmal die verführerisch lange gerade Straße mit lediglich einseitiger Bebauung kann ihn in Versuchung führen, hier wird strikt Tempo 50 gefahren. Alles andere ist das subjektive (übertriebene) Empfinden der Anwohner. Vergessen ist die Langzeit-Geschwindigkeitsmessung des Landratsamts mit teils erheblichen Überschreitungen (über 40 Prozent zu schnell, Spitze 100 Stundenkilometer), vergessen sind die darauf erfolgten öffentlichen Versprechungen von Bürgermeister und Behörden auf Abhilfe. Ist ja auch schon lange her. Nein, hier in Großbettlingen sind keine Maßnahmen nötig. Zum Glück haben die dilettantischen Alibi-Geschwindigkeitsmessungen nach dem Motto „lasst uns bloß keinen erwischen“ ergeben, dass hier alles bestens ist, ist ja auch aussagekräftiger als eine Langzeitmessung.
Zugegeben, es ist etwas schwierig, zu schnell zu fahren, wenn man wegen dem geparkten Radarwagen anhalten muss, aber was soll’s, schließlich bringt ja auch der Storch die kleinen Kinder und der Weihnachtsmann die Geschenke, und Wunder gibt es ja bekanntlich immer wieder. Vielleicht auch einmal die Rückkehr des gesunden Menschenverstandes. Da erscheint es nur konsequent, wenn die geparkten Autos als Tempobremse herhalten sollen und just dies durch Aufstellung von Halteverbotsschildern unterbunden wird.
Leserbriefe | 13.12.2025 - 05:00
Warum die Ministerin Recht hat
Jürgen Merkle, Neuffen. Zum Leitartikel „Keine Zeit für Klassenkampf“ vom 5. Dezember.
Es ist kein guter Stil, wenn eine Ministerin ausgelacht wird. Sie hatte mit ihrem Vortrag recht. Eine Finanzierung aus Steuermitteln belastet nicht allein die ...
Leserbriefe | 11.12.2025 - 05:00
Den Staat neu aufstellen
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Ich halte nichts von Gejammer“ vom 15. November.
Ferdinand von Schirach empfiehlt dem Staat eine Änderung der Legislaturperiode für die Bundesregierung, außerdem für die Wahl in den Bundesländern, die für ...