Gabriele C. Kapp, Unterensingen. Als im Februar die parteiübergreifend frauenfreien Erstplatzlisten der Wahlkreise Kirchheim und Nürtingen für die Landtagswahl veröffentlicht wurden, dachte ich noch an einen Faschingsscherz des Narrdüngers. Seit nach Aschermittwoch aber die Positionen der aktuell aktiven Abgeordneten auch noch ebenfalls ausschließlich männlich als Konterfei Band die Seiten zieren, bin ich einigermaßen desillusioniert. Also sind alle Abgeordneten ohne potentiellen Menstruations-Schwangerschafts(Konflikt)- oder Stillhintergrund. Auch frei von Kleinkindbetreuungs-, Alleinerziehenden- und Sexismus-Pay-Gap-Erfahrung. Niemand hat aus eigener potentieller Betroffenheit eine Idee, wozu Kitas und Hebammen gut sein könnten.
Seither steigt mein Respekt für die aktuellen wenigen Frauen in der Politik: Ihr Antrag auf Geschlechter- und Chancengleichheit – auch nur auf den Wahllisten im Landtag – wurde von den eigenen Parteigenossen torpediert und kassiert. Als weibliche Politikerin immer im Verdacht, Frauen zu bevorzugen, ständige Häme in den Sitzungen und anzügliche Bemerkungen bei männerungewohnten Lebensthemen ist Sexismus die Erfahrung des politischen Alltags.
Danke allen Frauen und Männern in der Politik, die dies bemerken, zum Thema machen und sich schließlich durchsetzen – weil Parite im Parlament und überall das Leben bunter und menschlicher macht.
Leserbriefe | 13.12.2025 - 05:00
Warum die Ministerin Recht hat
Jürgen Merkle, Neuffen. Zum Leitartikel „Keine Zeit für Klassenkampf“ vom 5. Dezember.
Es ist kein guter Stil, wenn eine Ministerin ausgelacht wird. Sie hatte mit ihrem Vortrag recht. Eine Finanzierung aus Steuermitteln belastet nicht allein die ...
Leserbriefe | 11.12.2025 - 05:00
Den Staat neu aufstellen
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Ich halte nichts von Gejammer“ vom 15. November.
Ferdinand von Schirach empfiehlt dem Staat eine Änderung der Legislaturperiode für die Bundesregierung, außerdem für die Wahl in den Bundesländern, die für ...