Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Wer Donnerstagabend im Aichtaler Naturtheater in Grötzingen unter der souveränen Leitung der NZ-Redaktion vier Bewerber für das Aichtaler Bürgermeisteramt erleben konnte, hatte neben ernsthaften Auslassungen gelegentlich eine Bühne für Heiteres.
Nachträglich zu fragen ist, ob die Neubewerber tatsächlich festen Glaubens sind, das zu realisieren, was sie ansprachen und in welcher Legislaturperiode. Bemerkenswert zu diesen Statements für Neues oder vielleicht Besseres ist allerdings die Tatsache, dass wesentliche der so vorgestellten „Aufgaben“ keine Chance hätten, wenn der aktuelle Bürgermeister nicht bereits die Basis dafür geschaffen oder längst vorbereitet hätte.
Leider werden sich allen Wunsch-Vorhaben unmittelbare Widrigkeiten entgegenstellen, bei denen zu rechnen ist, dass diese frühestens in fünf Jahren oder länger kein grundsätzliches Thema mehr sein könnten. Außer da oder dort Bescheidenes zu ändern, zu verändern wird einem Wollen, ob nötig oder nicht, kaum eine wirtschaftliche Chance ohne Neuverschuldung gegeben sein.
Sollte also einer der neuen Bewerber Bürgermeister werden, wird er beziehungsweise sie in erster Linie das üben, das ihnen nach eigener Aussage überhaupt nicht liegt, nämlich vornehmlich verwalten – also haushalten und wer könnte das besser als ein ehemaliger Stadtkämmerer, Herr Kruß. Entschiedenes auf den Weg zu bringen wird schon schwierig werden – für Gedankenspiele zum großzügigen Gestalten ist diese Zeit ungnädig und im Gegensatz zum Angedachten von Herrn Kurz können nur Steuererhöhungen die Stadt vor einem monetären Fiasko bewahren, keine künftigen Steuerkürzungen. Hier haben uns nicht steuerbare Gegebenheiten von außen den Zwang auferlegt – nicht der gegebene Bürgermeister.
Abschließend ein Wort an unsere ungesättigten Bürger, die weiter nach dem Mutterhaus Stadt, Land oder Staat schreien und ihre Fürsorger beschimpfen, die keine Nestwärme liefern: Es wäre besser, uns an eine amerikanische Bürger-Tugend zu gewöhnen, an Selbsthilfe und Bescheidenheit – kontra der Maßlosigkeit von Erwartungen, die durch eine Mehrheit vertreten werden, deren Anspruchsdenken an die Öffentlichkeit inzwischen befremdend geworden ist.
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