Ralf Epple, Kohlberg. Zum Artikel „Die Axt im Schilderwald anlegen“ vom 3. Juli. Ich war nach dem Lesen dieser Artikel nicht nur schockiert, sondern regelrecht verzweifelt. Alle Bemühungen zur Einsparung von Steuergeldern, Verbesserung der Verkehrssicherheit und der Rückkehr zur Normalität im Straßenverkehr scheitern wohl offensichtlich am Veto von Eltern und irrsinnigerweise auch Lehrern, die es eigentlich besser wissen müssten. Dass sich aber die Verkehrsplaner am Beispiel Wendlingen dazu hinreißen lassen, die StVO und deren Verwaltungsvorschrift schlichtweg zu übergehen, um keinen „Ärger“ mit den Vorgenannten zu bekommen, schlägt doch dem Fass den Boden aus! Wir sind doch keine Bananenrepublik!
Ich bin zwar der absoluten Meinung, dass bei Tempo 30 keinerlei Radverkehrseinrichtungen vonnöten sind – allenfalls könnte man sogenannte Fahrradstraßen einrichten –, aber Radwege dienen sicherlich nicht der Sicherheit der Schulkinder. Das ist vielfach zweifelsfrei bewiesen, erst recht in Wohngebieten mit vielen Straßeneinmündungen und Grundstücksausfahrten. Der Bund weiß schon, warum er den Radwegbau in so enge Grenzen setzt, schauen Sie sich doch mal die vielen Todesopfer in Berlin an. Fast alles Bordsteinradfahrer, die vom abbiegenden und querenden Verkehr überrollt wurden. Seit Jahren baut Berlin deshalb Radwege zurück und schildert ab. Nicht jedoch bei uns, deshalb ist es kein Wunder, dass so viele erfahrene Radfahrer die Radwege missachten, die laut StVO nicht existieren dürften.
Dabei wäre es doch so einfach. Kinder dürfen bis zu ihrem 10. Geburtstag ohnehin den Gehweg benutzen, wenn sie sich dann noch nicht auf eine Tempo-30-Straße trauen, wird es allerhöchste Zeit, das zu lernen! Was machen sie sonst an einer Landstraße ohne Radweg? Helm aufsetzen? Für die letzten Skeptiker bleibt noch das Fußwegschild mit dem Zusatz „Radfahrer frei“. Dieser Weg kann, muss aber nicht von jedem Radfahrer benutzt werden. Den größten Sicherheitsgewinn erfahren Radfahrer ohnehin, wenn die Autofahrer mehr Rücksicht nehmen, den Gasfuß lockern und mit großem Abstand überholen – Blinken nicht vergessen!
Leserbriefe | 13.12.2025 - 05:00
Warum die Ministerin Recht hat
Jürgen Merkle, Neuffen. Zum Leitartikel „Keine Zeit für Klassenkampf“ vom 5. Dezember.
Es ist kein guter Stil, wenn eine Ministerin ausgelacht wird. Sie hatte mit ihrem Vortrag recht. Eine Finanzierung aus Steuermitteln belastet nicht allein die ...
Leserbriefe | 11.12.2025 - 05:00
Den Staat neu aufstellen
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Ich halte nichts von Gejammer“ vom 15. November.
Ferdinand von Schirach empfiehlt dem Staat eine Änderung der Legislaturperiode für die Bundesregierung, außerdem für die Wahl in den Bundesländern, die für ...