Karsten Deuringer, Owen. Zu viele Patienten, zu wenige Beatmungsgeräte. In Italien, und jetzt auch in Spanien, entscheiden Ärzte bei Covid-19-Patienten, wer behandelt wird und wer stirbt. Das nennt man „Triage“ – französisch für sortieren, aussuchen. Wer jünger ist als 65 Jahre, muss hoffen, dass niemand, der noch jünger ist, sein Beatmungsgerät benötigt. Wie wird bei einer Person aus dieser Altersgruppe entschieden, wenn diese aus der Politik oder einem anderen Bereich des öffentlichen Lebens stammt? Ist die Herkunft mitentscheidend?
Aktuell gab es einen Fall über einen Politiker, der die Corona-Krise belächelt hat, jetzt an Covid-19 erkrankte und beatmet wurde. Wann lernen wir wieder die Konsequenzen unseres Handelns zu tragen? Was tun wir hier unserer „alten“ Generation an? Die Generation der 60- bis 80-Jährigen hat dieses Land mit Entbehrungen wiederaufgebaut und das Fundament für unseren heutigen Wohlstand geschaffen. Haben sie nicht das Recht verdient, in Würde und Anstand alt zu werden? Sie wussten noch, dass sie für ihr Handeln verantwortlich sind und dafür geradestehen müssen. Und jetzt, nachdem wir das Gesundheitswesen, die Polizei, die Renten und das Sozialsystem drastisch heruntergekürzt haben, muss diese Generation für die Fehler der anderen herhalten. Wir geben Milliarden für Dinge aus, die eigentlich nur der Selbstdarstellung einiger dienen und anderswo längst fehlen.
Leserbriefe | 13.12.2025 - 05:00
Warum die Ministerin Recht hat
Jürgen Merkle, Neuffen. Zum Leitartikel „Keine Zeit für Klassenkampf“ vom 5. Dezember.
Es ist kein guter Stil, wenn eine Ministerin ausgelacht wird. Sie hatte mit ihrem Vortrag recht. Eine Finanzierung aus Steuermitteln belastet nicht allein die ...
Leserbriefe | 11.12.2025 - 05:00
Den Staat neu aufstellen
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Ich halte nichts von Gejammer“ vom 15. November.
Ferdinand von Schirach empfiehlt dem Staat eine Änderung der Legislaturperiode für die Bundesregierung, außerdem für die Wahl in den Bundesländern, die für ...