Christoph Traube, NT-Neckarhausen. Zum Kommentar „Mit dickem Stift auf der Lagekarte“ vom 25. Juni.
Nach allem was ich über die Lage in der Ukraine weiß, läuft es für die Ukrainer leider nicht gut. Sie erleiden hohe Verluste und es mangelt an allem: Munition, Treibstoff, Kleidung, Fahrzeuge und Waffen.
Die geänderte russische Taktik scheint außerdem zu funktionieren: Einerseits Terror – oder genauer gesagt Erpressung – durch Luftangriffe nach dem Motto: „Entweder ihr unterwerft euch oder wir bringen euch um!“ Nach dem Prinzip sind Eroberer zu allen Zeiten vorgegangen.
Andererseits wendet die russische Armee an der Front augenscheinlich die „Feuerwalze“ an: Die ukrainischen Stellungen werden mit dem Trommelfeuer der Artillerie sturmreif geschossen, dann wird das Feuer langsam nach hinten verlegt, während Infanterie und Panzer möglichst dicht folgen, bevor sich der Gegner aus der Deckung traut und das Feuer eröffnet. Diese Taktik wurde im Ersten Weltkrieg entwickelt, im Zweiten Weltkrieg wandte die Rote Armee sie gerne gegen die deutsche Wehrmacht an. Die Nachteile, gigantischer Munitionsverbrauch und die Eroberung einer erst mal wertlosen Mondlandschaft, scheint Putin in Kauf zu nehmen.
Die ukrainische Armee kann sich dagegen kaum wehren. Für ein wirkungsvolles Gegenfeuer zur Zerstörung der russischen Artillerie, vor allem der Raketenwerfer, Nachfolgemodelle der berüchtigten „Stalinorgeln“, fehlt den Ukrainern weitreichende Artillerie. Deshalb mehren sich Berichte über Soldaten, die sich weigern weiterzumachen. Sie stellen sich auf den Standpunkt, wenn wir kämpfen sollen, dann gebt uns, was wir dafür brauchen. Vor diesem Hintergrund erfolgte wohl die Aussage Präsident Selenskyjs, der Krieg müsse bis Jahresende beendet sein. Wenn die Ukraine noch länger durchhalten soll, sollten wir unsere Hilfe massiv erhöhen, vor allem müsste unsere Industrie in großem Stil Munition und Waffen herstellen. Andernfalls könnte die Ukraine doch noch zusammenbrechen oder sie müsste wohl irgendwann einen sehr ungünstigen Waffenstillstand abschließen.
Leserbriefe | 18.10.2025 - 05:00
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