Johannes Ottenwälder, NT-Neckarhausen. Zum Leserbrief „Der Stresstest und die Zahl der Züge“ vom 27. Juli. Herr Främke polemisiert zunächst gegen einen Stresstest, der von den Neubaugegnern verlangt wurde. Tatsächlich gibt es Behauptungen, der Kopfbahnhof könne 54 Züge abwickeln; diese werden unterschiedlich, aber durchweg falsch begründet: Zum einen gibt es die Rechnung von Herrn Hanselmeier von Aktionsbündnis. Herr Hanselmeier rechnet ganz einfach: Auf den Kopfbahnhof führen vier Gleise zu. Davon werden 1,5 durch S-Bahnen belegt. Bleiben 2,5 Gleise für Regionalverkehr und Fernverkehr. Lasse ich über diese alle drei Minuten einen Zug fahren, komme ich auf 50 Züge plus vier von der Gäubahnstrecke, macht 54.
Wie unsinnig und unglaubwürdig diese Rechnung ist, zeigt schon, dass nach dieser Rechnung S 21 mit vier ausschließlich dem Regional- und Fernverkehr zur Verfügung stehenden Gleisen 80 Züge abwickeln könnte. Der zweite Hintergrund der Zahl 54 ist, dass bis zur Inbetriebnahme der S-Bahn tatsächlich 54 Züge pro Stunde im Stuttgarter Hauptbahnhof abgewickelt wurden. Hier waren allerdings die Vorortzüge enthalten, die heute als S-Bahn unter dem Hauptbahnhof fahren. Es ist also richtig, der Kopfbahnhof wickelte tatsächlich mal 54 Züge ab. Diese Züge könnten heute aber gar nicht mehr zum Bahnhof fahren, da die Gleise, die die Vorortbahnen früher nutzten, heute von S-Bahnen genutzt werden. Herr Främke und Herr Klein stellen also einfach mal eine Zahl „54“ in den Raum. Entweder wider besseres Wissen oder weil sie sich noch nicht mal die Mühe gemacht haben, sie zu hinterfragen.
Tatsache ist, dass das Konstrukt Bahnknoten Stuttgart in den Spitzenstunden heute mit 37 Zügen ausgelastet ist und jeder zusätzliche Regionalverkehr zulasten der S-Bahn gehen müsste. Mit S 21 stehen dem Regional-/Fernverkehr vier Zufahrten statt heute 2,5 zur Verfügung, der S-Bahn 2 statt heute 1,5 aus Richtung Cannstatt. Wer angesichts dieser Fakten behauptet, das derzeitige System könne mehr leisten als S 21, muss sich schon fragen lassen, wen er da für dumm verkaufen will.
Leserbriefe | 13.12.2025 - 05:00
Warum die Ministerin Recht hat
Jürgen Merkle, Neuffen. Zum Leitartikel „Keine Zeit für Klassenkampf“ vom 5. Dezember.
Es ist kein guter Stil, wenn eine Ministerin ausgelacht wird. Sie hatte mit ihrem Vortrag recht. Eine Finanzierung aus Steuermitteln belastet nicht allein die ...
Leserbriefe | 11.12.2025 - 05:00
Den Staat neu aufstellen
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Ich halte nichts von Gejammer“ vom 15. November.
Ferdinand von Schirach empfiehlt dem Staat eine Änderung der Legislaturperiode für die Bundesregierung, außerdem für die Wahl in den Bundesländern, die für ...