Leserbriefe

Wirtschaftssanktionen gegen Israel

Hartmut Wirsching, Beuren. Zum Artikel „Kinder verhungern vor den Augen der Eltern“ vom 26. Mai.

Nicht nur dieser Bericht von verhungernden Kindern im Gazastreifen ist grauenhaft. Die täglichen Nachrichten aus den Trümmern von einstigen Städten, wo Tote und Sterbende liegen, die Berichte von Ärzten aus den zerstörten Krankenhäusern, in denen schwer Verwundete, vor allem Kinder mit Verbrennungen und verlorenen Beinen und Armen, nur notdürftig behandelt werden können, sind nicht mehr zu ertragen. Dazu kommt noch die Forderung von den Rechtsextremisten in Israels Regierung, die Palästinenser aus Gaza zu vertreiben, um dort Siedlungen für Siedler zu errichten. Das nennt man ethnische Säuberung. Diese Regierung, die ein Volk repräsentiert, das mit dem Holocaust eines der schlimmsten Menschheitsverbrechen erlitten hat, bekämpft erbarmungslos ein Volk auf grausamste Art und Weise. Das kann man nicht verstehen. Was tun? Diplomatischer Druck aus Europa hat sich als nutzlos erwiesen. Resolutionen der UN-Vollversammlung auch. Was bleibt? Der Krieg belastet die israelische Wirtschaft enorm. Wirtschaftssanktionen gegen Israel, wie sie von Staaten wie Spanien, Frankreich oder Irland gefordert werden, sind deshalb notwendig. Deutschland ist das zweitwichtigste Land bei den Rüstungsexporten nach Israel. Diese müssen gestoppt werden. Erfolg ist sicher nicht garantiert. Wer aber angesichts des Grauens in Gaza nicht handelt und beim Sterben nur zuschaut, macht sich mitschuldig.

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