Leserbriefe

Wiedergutmachung für Missbrauchsopfer

Roswitha Oberländer, NT-Oberensingen. Zum Artikel „Armut im Land oft versteckt“ vom 22. September. Wir Eltern müssen dafür sorgen, dass unsere Kinder satt werden, denn nur wer satt ist und seine Bedürfnisse befriedigt, kann zu Höherem, zum Beispiel schulische Leistung, streben. Die Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Eine einfache Speise mit Liebe gekocht und ein schönes Gespräch nach dem Essen ist die Grundlage zu Harmonie und Frieden. Armut ist keine Schande, wenn die Familienmitglieder in Liebe zusammenhalten, sich gegenseitig unterstützen und ihren Stolz gegenüber den Reichen bewahren.

Aber es ist eine Schande, wenn die Kinder hungrig ins Bett gehen. Das Etikett „arm“ darf nicht an uns kleben bleiben, wir Eltern müssen dafür sorgen, dass unsere Würde gewahrt bleibt – wir sind keine Randgruppe, die nichts zu sagen hat. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ heißt es im Grundgesetz, das gilt auch für arme Menschen. Um dieser Geisteshaltung auf die Sprünge zu helfen schlage ich vor, dass jede Familie unter der Armutsgrenze einen festen Essenszuschuss vom Staat oder von der Kirche erhält, damit unsere Familien nicht auseinanderbrechen. Die Kirche könnte so einen Beitrag zur Wiedergutmachung ihrer Sünden an den missbrauchten Kindern leisten. Ich wünsche mir weiterhin, dass die Schulen das Thema Armut thematisieren und so die Kluft zwischen Arm und Reich relativiert wird.

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