Nina Göpferich, Nürtingen, für die Klasse 10b der Geschwister-Scholl-Realschule. Zum Leserbrief „Einfach abgeschoben – Mitschüler fassungslos“ vom 24. Januar. Lejla, eine gute Mitschülerin und Freundin wurde kurz vor ihrer Abschlussprüfung aus unserer Klasse gerissen und nach Mazedonien abgeschoben. Ihre Familie lebt seit 25 Jahren in Deutschland. Die Kinder wurden in Nürtingen geboren und ihre Muttersprache ist Deutsch.
Wir wissen, dass die Zahl der Asylsuchenden begrenzt werden muss, aber weshalb wird eine voll integrierte Familie, die seit 25 Jahren hier lebt und deren Kinder in deutsche Kindergärten und Schulen gingen, abgeschoben? Die Kinder haben keinen Bezug nach Mazedonien, da dort keine Verwandten wohnen und sie das Land noch nie besuchten, noch nicht mal die Landessprache beherrschen sie. Die Eltern haben immer gearbeitet und sich noch nie etwas zu Schulden kommen lassen.
So stellt sich uns die Frage, wie es dazu kommen kann, dass sie das Land verlassen mussten? Sie wurden mitten in der Nacht, vor Lejlas Prüfung, von der Polizei abgeholt. Wir sind alle schockiert, weil sie für alle eine gute Freundin und Mitschülerin ist und es für uns nie Thema war, welche Wurzeln sie hat, da sie sich immer wie der Rest der Klasse verhält.
Wir haben in der Klasse beziehungsweise in der Schule selbst Kontakt zu geflüchteten Jugendlichen, die noch nicht lange in Deutschland leben. Somit sind wir mit diesem Thema einigermaßen vertraut. Deshalb waren wir sehr überrascht, dass ausgerechnet eine, für die deutsche Kultur offene Familie, gehen muss. Wir als Klasse sind zutiefst betroffen und finden keine Worte für das was geschehen ist. Wir verstehen an diesem Punkt die Politik nicht, da diese Familie schon seit Ewigkeiten in Deutschland lebt und perfekt integriert ist. Die Kinder sind hier geboren und Deutsch ist ihre Muttersprache. Lejla stand kurz vor einem guten Realschulabschluss, den sie nun nicht mehr beenden kann. Aufgrund der aufgeführten Gründe ist uns das Handeln des Staates völlig unverständlich, da diese Familie in unseren Augen absolut vorbildlich ist.
Wenn man liest, was, gerade auch in unserer Region, alles passiert, dann gäbe es sicher viele „geeignetere“ Kandidaten für eine Abschiebung. Unsere Bitte: Bringt uns Lejla zurück!
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