Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Wer hat schon um diese Kinder geweint?“ vom 15. Juni. Über das erschütternde Schicksal der Sinti-Kinder, die in Auschwitz ermordet wurden, gibt es auch den Dokumentarfilm „Auf Wieder- sehen im Himmel“, der uns vom Jugendwerk der Awo zur Vorbereitung einer Gedenkstättenreise nach Auschwitz-Birkenau gezeigt wurde. Dieser 40-Minuten-ARD-Film von 1995 wurde mehrfach ausgezeichnet und ergänzt die Schilderungen von Manuel Werner aus Nürtingen in dem bewegenden Artikel.
Wie immer unbegreiflich bleibt dieses Morden, wenn man wenige Tage später direkt in Auschwitz-Birkenau an dem Ort steht, wo das „Zigeunerlager“ „aufgelöst“ wurde, in dem mehrere Tausend in einer Nacht gemeinsam in die Gaskammer geführt und anschließend „verwertet“ wurden (Goldzähne, Haare) – vor der Verbrennung in den deutschen Hochleistungsöfen.
Niemals vergessen darf man, dass diese furchtbare Nazi-Schreckensherrschaft 1933 demokratisch gewählt wurde und auch die „Ermächtigung“ Hitlers zum Diktator von einer „Mehrheit des Parlaments legitimiert wurde“. Das „Tausendjährige Reich“ sollte daraus entstehen. Aber schon nach zwölf Jahren waren die 1000 Jahre rum und 50 Millionen Menschen insgesamt tot.
Daran sieht man, welche Gefahren auch heutigen Demokratien drohen, wenn die Institutionen zur Durchsetzung von Zielen missbraucht werden, die heute sogar die Existenz der ganzen Welt gefährden – durch Egoismus, hemmungsloses Wachstum und Zerstörung der Lebensgrundlagen.
Wachsamkeit der Menschen ist wichtig und Mut zur Umkehr, wenn der falsche Weg beschritten wurde. Deshalb gibt es wachsenden Widerstand in den Völkern gegen den Missbrauch der Demokratie und der immer größeren Kluft zwischen Arm und Reich.
Stuttgart ist weltweit bekannt für ehrlichen, friedlichen und dauerhaften Widerstand mit inzwischen 176 Montagsdemos. Am letzten Samstag war die Groß-Kundgebung „Stuttgart 21 ist überall“, eine großartige Demonstration der breiten Vernetzung in Deutschland und Europa und ein Weckruf für unsere Politiker im Land.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...