Heidi Götzl, Nürtingen. Zum Kommentar „Kein Aufatmen“ vom 1. Februar. Gut gebrüllt, Löwe, und in der Sache prinzipiell richtig. Auf der Strecke aber bleibt einmal mehr der gutgläubige Verbraucher, der mit seinem Geld rechnen muss und immer wieder erlebt, dass Technologien zunächst von der Regierung hoch gehalten und dringend empfohlen werden, um dann später als Umweltsünde verboten zu werden.
Bis in die siebziger Jahre empfahl man den Häuslebauern Asbest, dann Stein- und Glaswolle zur Dämmung – später musste man das Zeug mit der Gasmaske rausreißen. Bis vor Kurzem noch galt Styropor als wunderbares Material zur Fassadendämmung, heute ist es Sondermüll.
Der Dieselantrieb wiederum wurde den Bürgern lange Jahre als besonders umweltfreundlich verkauft, da er weniger CO2 erzeugt und damit klimafreundlicher ist. Noch bis Ende 2015 konnte man von Premium-Herstellern Diesel kaufen, die nicht der aktuellen Euro-6-Norm entsprechen. Diese nicht einmal zwei Jahre alten Autos müssen dann draußen bleiben. Wo bleibt da die Rechts- und Planungssicherheit? Wohlgemerkt: Es ist immer sinnvoll, möglichst hohe Umweltstandards für neue Produkte einzuführen. Aber es ist wenig verbraucherfreundlich, diese dann auch auf ältere Produkte rückwirkend auszuweiten.
Das ärgerlichste aber ist, dass all das für Stuttgart nicht viel bringen wird, insbesondere beim Thema Feinstaub. Hier hat die Landeshauptstadt ein städtebauliches Problem, weil alle Frischluftschneisen konsequent zugebaut wurden und man jetzt die Halbhöhenlagen nachverdichtet. Das einzige, was hier helfen würde, wäre eine Abrissbirne und das Pflanzen von möglichst viel Büschen und Bäumen als natürlicher Filter.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...