Kuno Giesel, Nürtingen. Zum Artikel „Spekulatius“ vom 25. September. Ganz nach meinen Gedanken geschrieben. Alle Jahre wieder, und immer wieder viel zu früh. Dieses Jahr schon Ende August, noch in den Sommerferien, konnte man bei bestem Wetter die ersten Lebkuchen und auch Christstollen in den ersten Supermärkten finden. Während manch größerer Supermarkt es „dezent“ zwischen Süßem und Salzgebäck platzierte, setzten es andere einem direkt vor die Nase, sei es im Eingangsbereich oder im Kassenbereich, so penetrant, dass manch einer der Versuchung nicht stand halten kann.
Aber es gibt auch kleine Läden wie das Roßdorf-Lädle, die es sich leisten können, die Sachen erst im Spätherbst in die Regale zu stellen. Wenn man nachfragt, weshalb so früh, bekommt man unterschiedliche Antworten. „Es ist Herbstgebäck“ – aber das schon im warmen Sommer anzubieten? Spekulatius könnte man auch als Kekse einstufen – weshalb dann nicht gleich das ganze Jahr? Aber auch „die Kunden verlangen danach“ (was wohl eher Einzelfälle sind), „kein Platz für Zwischenlagerung“ und „die Lieferanten diktieren den Liefertermin“ bis „die Lieferanten benötigen den Platz für die Osterproduktion“.
Letzteres klinkt merkwürdig, denn auch die Osterproduktion erscheint für viele viel zu früh in den Läden. Da klinkt „damit bis Weihnachten auch alles verkauft ist“ schon ehrlicher.
Das erinnert mich tatsächlich daran, wie vor ein paar Jahren die Regale kurz vor Weihnachten fast leer waren. Das könnte man auch mit einer geringeren Bestellung beim Lieferanten erreichen, aber das würde ja die Einnahmen schmälern. Fazit für mich – es steckt meist einfach nur die Gier nach Umsatz dahinter.
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