Leserbriefe

Problem: Billiges Massenfleisch

Mathias Schietinger, NT-Reudern. Zu den Artikeln „Die Lunge der Welt steht in Flammen“, „Starkregen und Trockenheit“ und „Schock über Tierquälerei im Schlachthof“ vom 1. September. Regenwald, Starkregen und Gärtringen. Die drei eindrucksvollen Berichte in der Nürtinger Zeitung vom 1.September sind nicht nur direkt nebeneinander abgedruckt, sondern hängen auch unmittelbar zusammen. Die Massenfleisch-Industrie ist Auslöser einer globalen Umweltzerstörung. Der Durchschnittsverzehr an Fleisch liegt in Deutschland bei circa 60 Kilogramm pro Person (USA mehr als 100 Kilogramm/Person). Futter für diese Tiere kommt auch von den brandgerodeten Flächen des Amazonas, die die Klimakatastrophe vorantreiben.

Ich bin kein Vegetarier, und ich argumentiere hier nicht gegen das Essen von Fleisch. Ob allerdings unsere Erde und das Tierwohl einem Fleischpreis von vier Euro/Kilogramm geopfert werden soll, weil der Markt es so verlangt? Mich treiben die Fragen um: Wie können wir Konsumenten diesen Markt verändern? Wie kann eine Win-win-Situation für Landwirte, lokale Metzgereien und Konsumenten durch weniger Fleischkonsum bei höheren Preisen entstehen? Wie können sich dann auch Einkommensschwächere mit gutem Fleisch versorgen? Wie sieht eine gerechte Welternährung aus?

Jedenfalls zwingt uns die Kausalkette Konsum – Markt – Produktion – Umwelt – Klima zu wichtigen Entscheidungen bei jedem Kauf von Lebensmitteln. Und natürlich auch bei der Wahl unserer politischen Interessenvertreter.

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