Thaddäus Kunzmann, Nürtingen. Zum Artikel „Work-Life-Balance: SPD kritisiert CDU“ vom 27. Mai.
Die Aufregung ist groß, weil Friedrich Merz und Carsten Linnemann eine Binsenweisheit ausgesprochen haben: wollen wir unseren Wohlstand erhalten, müssen wir mehr arbeiten. Eine Riesenempörung bricht los. Bloß: wie lösen wir denn sonst das Problem der Sozialversicherungen? Die geburtenstarken Jahrgänge gehen demnächst in Rente, sie sind krankheitsanfälliger, in Zukunft auch pflegebedürftig, leben länger und nach uns (mit dem Jahrgang 1964 gehöre ich ja auch dazu) kommen Jahrgänge, die allesamt kleiner geworden sind. Gehen heute jährlich 1,4 Millionen Menschen in den Ruhestand, starten lediglich 700.000 neu ins Berufsleben. Das sagt doch schon alles. Und weil wir ja alles ausschließen, was unpopulär ist, werden die Lasten einfach mal an die kommenden Generationen weitergegeben. In der Annahme, dass sie die auch auf sich nehmen. Die Nachfolger allerdings könnten das Erbe auch ablehnen, indem sie einfach auswandern. Das machen im Übrigen jährlich auch bereits 200.000. Zumeist sehr gut ausgebildete Menschen, die im Ausland gesucht sind. Ich verstehe nicht, dass wir in Deutschland, die wir der Welt doch so viele Erfindungen gegeben haben, an einem einfachen Dreisatz scheitern: Weniger Selbstständige und Arbeitnehmer bei gleichbleibender Arbeitsleistung sind gleich weniger Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Die Rechnung geht also nicht auf. Es hilft nichts, wir müssen der Wahrheit ins Gesicht sehen. Entweder, wir sind bereit, mehr und länger zu arbeiten, oder aber unser Wohlstand geht dem Ende zu. In der Welt wird es niemanden geben, der uns hilft. Vielmehr werden alle daran arbeiten, unseren Platz einzunehmen. Wir müssen uns also selbst helfen. Übrigens, für die Sozialisten unter den Lesern: Wir können natürlich alle Multimillionäre und Milliardäre enteignen und deren Geld verteilen. Das reicht dann vielleicht fünf Jahre. Bloß: wem nehmen wir es dann?
Leserbriefe | 04.06.2025 - 05:00
Wirtschaftssanktionen gegen Israel
Hartmut Wirsching, Beuren. Zum Artikel „Kinder verhungern vor den Augen der Eltern“ vom 26. Mai.
Nicht nur dieser Bericht von verhungernden Kindern im Gazastreifen ist grauenhaft. Die täglichen Nachrichten aus den Trümmern von einstigen Städten, wo ...
Leserbriefe | 03.06.2025 - 05:00
Wird es Konsequenzen geben?
Helmut Hartmann, Nürtingen. Zum Artikel „Warum kein Güterzug die neue Trasse nutzt“ vom 24. Mai.
Kein Güterzug auf der neuen Trasse Wendlingen-Ulm. Mir hat es fast die Sprache verschlagen, was hier berichtet wurde. Wie viele hochkarätige Beamte und ...