Leserbriefe

Luxussteuer statt Schlupflöcher

Ralf Epple, Frickenhausen.

Wenn ein Land Geld benötigt, sind Steuererhöhungen ein legitimes, nachvollziehbares Mittel. Am besten bei denen, die genügend Geld haben und sich vieles leisten können, wovon andere nicht einmal zu träumen wagen. Auf deren Spendenbereitschaft jedenfalls kann das Volk nicht zählen. Zur Vorstellung der aktuellen Situation nenne ich eine Villa mit tollem Pool, wohingegen die Kommune selbst die finanziellen Mittel nicht zusammenbekommt, um das örtliche Kleinschwimmbecken zu sanieren – und es schließen muss. Einen Steueraufschlag auf teure Villen halte ich jedoch nicht für ausreichend. Zu komplex sind die Berechnungsmodelle bei Steuern und Abschreibungen – mit den üblichen Schlupflöchern. Eine Luxussteuer auf Luxusgüter dagegen, wodurch beispielsweise generell ein Aufschlag von beispielsweise fünf Prozent auf die Mehrwertsteuer fällig wären, würde nur diejenigen treffen, die sich tatsächlich Luxus leisten können. Ob teuren Schmuck, Supersportwagen, ein drittes Feriendomizil, Yachten, Kunstwerke aus Auktionen – jeder wüsste, was auf ihn zukäme und könnte mit einer Luxussteuer indirekt eben auch das Lehrschwimmbecken erhalten helfen. Und damit übrigens auch Arbeitsplätze.

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