Leserbriefe

Keinen Park, sondern nachhaltige Nutzung

Gabriela Hahn, Wolfschlugen. Zum Artikel„Weshalb wurden so viele Bäume gefällt?“ vom 16. März. Nachhaltige Waldbewirtschaftung bedeutet, dass über Generationen eine gleichbleibende Versorgung mit Holz sichergestellt wird. Unter anderem wird aber auch die Bedeutung der Wälder für die biologische Vielfalt gesichert und die Erholungsfunktion des Waldes bewahrt. Unter anderem.

Viele Bewohner von Wolfschlugen zweifeln jedoch an dieser Wirtschaftsweise der Forsteinrichtung. Denn in einem Großteil der Gebiete des Staatswaldes im Sauhag kann niemand zur Erholung in den Wald gehen, der Anblick macht jeden wütend. Verständnis für diese radikalen Baumfällaktionen gibt es nicht. Der Wald ähnelt hier einer Baumschule, aber nicht einem artenreichen Wald. Breite Waldwege, weit und breit keine älteren Bäume, keine Wildschweine, keine Rehe, kaum Vögel. Eine biologische Vielfalt kann sich so gar nicht entwickeln. Wir haben den Eindruck, dass die Nachhaltigkeit – ein Begriff, der ursprünglich aus der Forstwirtschaft stammt – ausgelegt wird, wie es gerade passt. „Wir sind kein Park, sondern eine Forstwirtschaft“: An dieser Aussage des Revierförsters zweifelt niemand in Wolfschlugen.

Man kann durchaus Verständnis dafür haben, dass der Sauhag forstlich genutzt wird und sich somit wirtschaftlich rentieren muss, anders als eine Parkanlage. Allerdings müssen sich Biodiversität und Forstwirtschaft keineswegs widersprechen! Wir wollen keinen Park, wir wollen einen natürlichen Wald, mit dem die Bedürfnisse von Mensch und Tier Hand in Hand gehen.

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