Leserbriefe

Keine Güterzüge auf der S21-Neubaustrecke

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Warum kein Güterzug die neue Trasse nutzt“ vom 24. Mai.

Seit vielen Jahren berichtet Sylvia Gierlichs in der Nürtinger Zeitung über die S21-Neubaustrecke Stuttgart-Ulm – meist lobend und begeistert. Ernüchternd hingegen ist der ganzseitige Artikel am 24. Mai 2025 mit dem Titel: „Warum kein Güterzug die neue Trasse benutzt“. Ausführlich und kritisch wird geschildert, dass die damals geplante Neubaustrecke zu steil ist für Güterverkehr und deshalb vom Verkehrsministerium als „unwirtschaftlich“ abgelehnt wurde. Dazu ein Zitat aus dem Artikel: „Ein Dilemma. Denn ohne die Neubaustrecke wäre die ICE-Trasse Stuttgart-Wendlingen, gemeinhin als Stuttgart 21 bekannt, sinnlos.“ Das war auch den verantwortlichen Politikern bekannt, und es gab bessere Lösungen für die ICE-Bahnstrecke einschließlich Güterverkehr, die von unabhängigen Verkehrs-Experten vorgeschlagen wurden. Aber die machtvollen Politiker als Bauherren lehnten diese bessere Lösung ab und erfanden stattdessen Leicht-Güterzüge für die steile Strecke. Damit wurde eine trickreiche und plötzlich „wirtschaftliche“ Rentabilitätsrechnung aufgestellt. Mit diesem Schwindel wurde die steile Strecke „genehmigt“ und auch Verkehrsminister Herrmann und die Grünen haben „mittlerweile ihren Frieden mit dem Projekt gemacht“, wie geschrieben steht. Jetzt ist dieser Teil der viel zu steilen Strecke fertig, aber ohne Güterverkehr, denn die Leicht-Güterzüge gibt es immer noch nicht und wird es auch nicht geben. Diesem weiteren Kapitel in der unendlichen Geschichte von Stuttgart 21 hat die Nürtinger Zeitung fast die ganze Seite 16 „Aus Stadt und Kreis“ gewidmet. Sylvia Gierlichs sei Dank.

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