Leserbriefe

Kein Verständnis für Absage

Alfred Brätsch, Aichtal-Aich. Zum Artikel „Kein Ersatzneubau neben der maroden Brücke“ vom 24. Juni.

Es ist nicht zu fassen. Da sagt doch das Bundesministerium für Verkehr laut Aussage von MdB Mattias Gastel (siehe Bericht von Matthäus Klemke in der Nürtingen Zeitung), dass ein Neubau der Brücke und nach deren Fertigstellung der Abriss der alten Brücke zwar möglich wäre, aber unter anderem aus naturschutzfachlichen Gründen wegen den angrenzenden FFH-Mähwiesen nicht durchführbar sei. Dass nach Abschluss der Bauarbeiten diese Wiesen auf dem Gelände der alten Brücke wieder renaturiert werden können, wird einfach ausgeblendet. Es würde keinen Verlust an Wiesen geben. Stattdessen mutet man tausenden Bürgern von Aichtal zu, die 30.000 Fahrzeuge und 1700 Lkws, die diese Brücke täglich frequentieren, für mindestens zwei Jahre länger als notwendig zu verkraften. Hat das Ministerium eine Ahnung, was dies risikomäßig für die örtliche Bevölkerung und hier speziell für die Kinder, die zum Kindergarten und zur Schule müssen, bedeutet? Hinzu kommt natürlich noch ein erheblicher Schaden für die örtliche Geschäftswelt. Solche Entscheidungen können nur am „grünen Tisch“ getroffen werden und haben nichts mit der Fürsorgepflicht der Regierenden gegenüber der Bürgerschaft zu tun. Auch haben wir gehört, dass der Bau einer neuen Brücke und anschließendem Abriss der alten circa zehn Millionen Euro teurer würde. Selbst wenn dem so wäre, wäre dieser Aufwand geringer einzustufen als zwei Jahre zusätzliche Belastung. Wir können Herrn Gastel nur bitten, sich nicht durch, aus unserer Sicht, fadenscheinige Argumente abwimmeln zu lassen, sondern hier eine Entscheidung im Sinne der örtlichen Bürgerschaft herbeizuführen.

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