Leserbriefe

Jugendkunstschule schafft Besonderes!

Ramona Vogler, Unterensingen. Zum Artikel „Nürtingen will auf Schuldenbremse treten“ vom 5. Februar. Vier Jahre Theaterspielen an der Jugendkunstschule haben dazu beigetragen, aus mir den Menschen zu machen, der ich heute bin. Mit 14 Jahren begann meine Zeit in der Jugendkunstschule. Ich war ein Mensch voller Selbstzweifel und auf der Suche nach dem eigenen Ich. Kurz: Inmitten der Pubertät.

Im Theaterspielen fand ich Halt, denn in der Jugendkunstschule ist jeder akzeptiert und anerkannt, so wie er ist. Im kleinen Probenraum der Juks geht es um Kreativität und Individualität. Die Zeit dort, bietet Raum sich zu entfalten, Ideen einzubringen und zu verwirklichen. Dieser Raum ist für das Theater reserviert und gibt damit die Möglichkeit abzuschalten.

Ob Schule, Freunde, Familie, egal wo es gerade nicht rund läuft, wenn man in diesen Raum hineingeht, ist alles andere vergessen. Dies ist und war immer sehr wohltuend. Mit der Zeit wurde ich selbstsicherer und habe mich immer mehr getraut, auch selbst die Initiative zu ergreifen, Ideen einzubringen und Szenen zu entwickeln. Es ist unglaublich, wenn man zurückschaut, welche Entwicklung man selbst und die anderen während der gemeinsamen Zeit durchlaufen haben. Es war und ist immer noch ein Gefühl des Nachhausekommens, wenn ich die Tür zur Jugendkunstschule öffne.

Die Jugendkunstschule fördert Kooperation, Teamgeist und Ausdauer. Sie bringt Selbstbewusstsein und Eigeninitiative. Kurz: Sie schafft Individuen. Menschen mit Charakter, Menschen, die etwas bewegen, die aufstehen und einstehen für das, was ihnen etwas bedeutet. Die Jugendkunstschule ist besonders und schafft Besonderes. Ihr Erhalt trägt dazu bei, dass weiterhin vielen Jugendlichen die Türen offen stehen zu einzigartigen Erfahrungen und Entfaltungsmöglichkeiten. Ich bin sicher, die Gemeinderäte und Bürgermeister Nürtingens werden gemeinsam mit Herrn Bader, dem Leiter der Jugendkunstschule, eine Lösung dafür finden!

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