Udomar Rall, Nürtingen. Zum Leserbrief „Terrorregime muss gestürzt werden“ vom 12. Juli.
Den Umgang mit den Palästinensern in Gaza durch die israelische Regierung und Armee in der geschriebenen Weise zu entschuldigen und zu verharmlosen, kann ich so nicht stehen lassen. Meine persönliche Wahrnehmung: Die Mehrheit der Israelis interessiert das Schicksal der Palästinenser kaum. Ihre Sorge galt und gilt den Geiseln. Nur ein kleines Häufchen protestiert gegen das brutale Vorgehen der Armee. Ein Blick zurück: Die Gaza-Bevölkerung wurde vom Norden in den Süden gehetzt, dann wieder mehrfach in andere Gebiete, ist seit vielen Monaten auf der Flucht, und ihre Lebensbedingungen haben sich drastisch verschlimmert, von Mal zu Mal dramatischer. Krankenhäuser sind das Ziel von Raketen, ein Sanitätskonvoi wurde zerstört. Abgestritten, erst nach Videobeweisen zugegeben. Immer wieder die stereotype Begründung von versteckten Hamaskämpfern, die ich inzwischen sehr in Frage stelle. Denn spätestens seit der monatelangen Blockade der Hilfslieferungen für die verzweifelten Menschen, der Aufforderung durch die israelische Regierung, das Land zu verlassen und der fast vollständigen Zerstörung aller Wohnmöglichkeiten, dürfte klar sein, was das Ziel der ultrarechten Regierungskräfte von Anfang an war: Angst und Schrecken verbreiten (Terror), Aushungern, Vertreibung und dauerhafte Besatzung. Das alles nach den schrecklichen Erfahrungen der Juden in der NS-Zeit. Militante Israelis sind der Meinung, dass die Palästinenser besser getötet werden sollen, denn es könnten ja neue Terroristen entstehen. In dieser Geisteshaltung haben sie auch versucht, die bereits zugelassenen wenigen Hilfslieferungen zu verhindern. Das Verteilzentrum wurde so eingerichtet, dass die Versorgung mit Hilfsgütern immens erschwert wird. Tödliche Angriffe der Armee auf die dort anstehenden Menschen sind ein weiterer Skandal. Selbst israelische Juristen warnen derzeit die Regierung vor Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Leserbriefe | 22.07.2025 - 05:00
CSD braucht die Antifa nicht
Heike Pfuderer, Stuttgart. Zum Artikel „Ein Fest für Freiheit und Vielfalt“ und zum Leserbrief „Versteckte Demo der Antifa“ vom 12. Juli.
CSD in Nürtingen – ich war leider aufgrund einer Terminüberschneidung nicht dabei. Leider, weil ich ja selbst ...
Leserbriefe | 16.07.2025 - 05:00
Kapitalismus – ein Prinzip entgleist
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Arikel „Superreiche werden reicher“ vom 25. Juni.
Das Suffix „-ismus“ kennzeichnet Strömungen, Tendenzen, Richtungen, weist auch auf eine Übersteigerung oder (oft extreme) Geisteshaltung hin, was grundsätzliche ...