Jürgen Kull, Frickenhausen-Tischardt.
Seit über 40 Jahren bereise ich den Nahen Osten, fünfmal in den vergangenen zehn Jahren den Iran, das letzte Mal 2024. Die meisten Menschen im Iran wollen keinen Krieg, sie leiden unter dem Regime und haben sich nach gescheiterten Aufständen ins Private zurückgezogen. Zudem ist der Iran militärisch so schwach, dass ein verlorener Krieg die Mullahs hinwegfegen würde. Nun nutzt eine verbrecherische israelische Regierung die Gunst der Stunde und beginnt einen völkerrechtswidrigen Krieg. Denn Beweise für die Behauptung, der Iran stünde kurz vor der Fertigstellung der Atombombe, legt Israel nicht vor und die Atomaufsichtsbehörde widerspricht. Wir kennen dieses Muster aus dem Irakkrieg, wo nicht vorhandene Giftgaslager als Kriegsgrund herhalten mussten (inzwischen ist der Irak ein gescheiterter Staat, dem Iran droht dasselbe Schicksal). Die israelische Regierung ist durch niemanden zu stoppen: Mehrfach verstößt sie gegen das Völkerrecht: Sie treibt den illegalen Siedlungsbau voran (das hat wohl kaum etwas mit Selbstverteidigung zu tun), bombardiert wahllos seine Nachbarländer (selbst Botschaftsgelände), tötet gezielt Menschen, die ihr nicht passen, nimmt den kompletten Gazastreifen in Sippenhaft und verursacht eine menschliche Katastrophe. Und nun eine „militärische Spezialoperation“ gegen den Iran exakt drei Tage vor Beginn diplomatischer Gespräche, die damit erfolgreich sabotiert werden. Keine kritischen Worte von Merz oder Wadephul, geschweige denn Sanktionen gegen Israel, Trump gratuliert zum Sieg und ruft zur Kapitulation auf. Die Scheinheiligkeit des Westens ist nicht zu überbieten; seit langem ist von seiner Glaubwürdigkeit im Nahen Osten nichts übrig. Neuer Terror wird geboren werden, da der Westen mit zweierlei Maß misst und keine plausible Lösung hat.
Leserbriefe | 21.06.2025 - 05:00
Von Binse, leerem Stroh, Faulheit und Fäulnis
Herbert Schölch-Heimgärtner, Neuffen. Zum Leserbrief „Mehr Arbeit oder weniger Wohlstand“ vom 4. Juni.
Die übermittelte „Binsenweisheit“ des Friedrich Merz, wir müssten jetzt aber mehr arbeiten, ist leeres Stroh und wird nicht klüger, wenn Kunzmann ...
Leserbriefe | 21.06.2025 - 05:00
Ein Beispiel für Qualitätsjournalismus
Eugen Wahl, Nürtingen. Zum Artikel „Judenhass ist nie zu rechtfertigen“ vom 5. Juni.
Armin Käfer gelingt es in seinem Leitartikel so gut wie alle Facetten und Zusammenhänge des eskalierenden Judenhasses bei uns und im Nahen Osten zu beleuchten. Dies ...