Leserbriefe

Großkaliberschießen – warum in Kohlberg?

Uwe Volker Simgen, Kohlberg. Im Augenblick sieht es so aus, als ob der Gemeinderat Kohlbergs dem Gedanken, in Kohlberg das Schießen mit großkalibrigen Waffen zu genehmigen, nicht abgeneigt zu sein scheint. Geschossknall löst bei mir ein ungutes Gefühl aus. Als Bürger der Gemeinde Kohlberg werde ich nun unruhig – auch aus diesem Grund. Kohlberg ist – wie andere Gemeinden auch – mit dem Schützenverein nicht schusswaffenfrei. Die Schützen des Schützenvereins sollen selbstverständlich ihren Sport ausüben können. Es ist ein Sport, der die Konzentrationsfähigkeit fördert und zur inneren Ruhe zwingt. Es stellt sich die Frage, ob diese Eigenschaften durch den Einsatz von Großkaliberwaffen weiter gefördert werden können?

Besteht für das Schießen mit großkalibrigen Waffen eine einsehbare Notwendigkeit? Besteht diese auch in Kohlberg? Ringsum kann mit Großkaliberwaffen geschossen werden. Die betroffenen Neuffener Bürger zum Beispiel sind wegen des Lärms darüber wenig erfreut. Ich frage mich, weshalb dieser Waffeneinsatz durch den Schützenverein in Kohlberg angestrebt wird? Möchte man Großkaliberwettkämpfe austragen? Sollen junge Leute in dieser Richtung trainiert werden können? Soweit ich weiß, steht in Kohlberg die hierfür notwendige Bahnlänge von 100 Meter nicht zur Verfügung. Demnach können weder Wettbewerbe durchgeführt noch hierfür trainiert werden.

Der Sinn, bei dieser Voraussetzung mit kriegsähnlichen Waffen schießen zu wollen, erschließt sich mir nicht. Auf YouTube wird ersichtlich, dass kriegsähnliche Waffen bei Sportschützen in Deutschland in Mode kommen. Möchten wir in Kohlberg dem Zeitgeist hinterherlaufen und es den Trendsettern in USA, die kriegsähnliche Waffen favorisieren, nachmachen? Sind wir gar den Argumenten der Waffenlobbyisten erlegen? Vielleicht kann eine Redaktion herausfinden, weshalb über das Luftgewehr- und Kleinkaliberschießen hinaus das Schießen mit kriegsähnlichen Waffen für Vereine so wichtig zu sein scheint?

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