Leserbriefe

Gemeinde sollte für Lärmschutz kämpfen

Brigitte Sauer, Oberboihingen. Zum Artikel „Noch ’ne Schippe Lärm“ vom 3. Juli. Erst mal vielen Dank für den sehr gut geschriebenen und recherchierten Bericht bezüglich des Ausbaus der Wendlinger Kurve und der damit verbundenen Dauerlärmbelästigungen der Anwohner. Und zwar nicht nur der Bewohner der Hochhäuser an der Unterboihinger Straße beziehungsweise Daimlerstraße, sondern auch der Anwohner des Meisenwegs beziehungsweise Fasanenwegs. Der Lärmpegel steigt bekanntlich nach oben!

Von der Firma Kiefer Fritz war auch ein Mitarbeiter bei uns bezüglich Lärmschutzfenster. Es kam aber gleich die Absage, da gegenüber ja ein „Haus“ steht und dieses angeblich den Lärm wesentlich mindert. Auf den Hinweis, dass sich nicht das Haus, sondern eine Doppelgarage gegenüber unseres Schlafzimmers befindet, wurde erst gar nicht eingegangen, im Gegenteil, einige Zeit später lasen wir die Mitteilung, dass der obere Bereich des Meisenwegs laut Bahn nicht nach Oberboihingen gehört und daher auch keine schallisolierenden Maßnahmen benötigt werden. Ich frage mich nur, weshalb wir dann die Grundstückssteuer hier bezahlen?

Wenn wir mal unseren Balkon nutzen am Wochenende kommen wir uns vor, als ob wir an einer stark befahrenen Hauptstraße oder Rennstrecke sitzen würden. Oben der Fluglärm, der nun auch wieder stark zunimmt, vor uns die Rennstrecke der Pferdebesitzer, dahinter die beiden Hauptstraßen und dazwischen der Bahnlärm, der wesentlich stärker zunehmen wird, wenn der Güterzugverkehr auch nachts Fahrt aufnimmt. Da helfen auch keine Ohrstöpsel mehr!

Was die Anwohner dringend benötigten wäre ein Bürgermeister, der sich massiv für die Nöte seiner Bürger einsetzt. Gerade speziell gegenüber der Bahn sowie bei den Landes- und Bundesministerien bezüglich erprobter Lärmschutzmaßnahmen, die den Betroffenen auch wirklich helfen. Es muss sich hier was tun! Eine höhere Lärmschutzminderung erreicht man nicht durch das Aufstellen von ein paar normalen Lärmschutzwänden. Da muss vonseiten der Bahn und des Landes/Bundes nochmals Geld investiert werden, denn so kann es nicht bleiben.

Es gibt noch vieles hier im Ort, was dringend geändert oder verbessert werden müsste. Der Bahnlärm hat aber oberste Priorität. Es wäre auch wünschenswert und wichtig gewesen, wenn die Gemeinde für die betroffenen Anwohner eine für jeden verständliche, verkürzte Form der in den fünf Ordnern im Rathaus ausliegenden Planungsunterlagen zusammengefasst hätte. Wurde das vielleicht ganz bewusst nicht gewollt?

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