Christoph Traube, NT-Neckarhausen. Zu den Artikeln „Merkel fordert von Erdogan Stopp der Militäroffensive“ und „Verrat im Wertekanon“ vom 14. Oktober. Herr Feyder beschreibt die Situation in seinem Leitartikel richtig: Das Bild, das der Westen in Syrien abgibt, ist verheerend. Gefährlich ist dabei aber nicht nur, dass wir unseren Wertekanon verraten.
Die Kurden suchen jetzt, nachdem sie von den USA im Stich gelassen wurden, den Schulterschluss mit dem syrischen Präsidenten Assad und seiner Schutzmacht Russland. Die syrische Armee hat bereits angekündigt, nach Norden zu marschieren und den Türken entgegenzutreten. Was passiert, wenn es zu Kämpfen zwischen regulären syrischen und türkischen Truppen kommt? Wenn womöglich Ziele in der Türkei angegriffen werden und Russland Syrien offen unterstützt? – Die Türkei ist NATO-Partner. Wären wir zum Beistand verpflichtet, können wir in einen Krieg gegen Syrien und womöglich auch Russland gezogen werden?
Sehr wahrscheinlich ist es nicht, vermutlich würde der Westen einfach auch die Türkei sitzen lassen. Natürlich mit der Begründung, dass die Türkei den Krieg begonnen hat. Damit wäre aber die NATO gespalten und das allein wäre für Russlands Präsident Putin wohl ein fast schon traumhafter Erfolg.
Und wenn der türkische Präsident Erdogan seine Drohung wahr macht und Millionen Flüchtlinge nach Europa ausreisen lässt, weil wir ihn nicht unterstützen? Wenn er seine kriminellen Schlägertrupps in Deutschland, die Osmanen Germania, von der Leine lässt? – Würde Deutschland mit Bandenkriegen zwischen Türken und Kurden, mit einer Terrorwelle klarkommen? Wie würde unser Land nach einer neuen Flüchtlingswelle aussehen? Was für Entscheidungen würde Angela Merkel diesmal treffen, wenn Ignorieren und warme Worte nicht mehr reichen?
Die türkische Invasion Syriens kann gefährliche Kettenreaktionen auslösen und gerade das schwache Bild, das wir abgeben, könnte dazu führen, dass die Beteiligten weiter auf Eskalation setzen. Die Vorteile scheinen sehr verlockend und der Westen – wer nimmt den noch ernst?
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