Leserbriefe

Es geht um Macht, Amt und Ansehen

Katharina Kuchinke, Frickenhausen. Zum Artikel „Ein ,weiter so‘ darf es nicht geben“ vom 10. Mai. Ja, Missbrauch in der Kirche ist besonders schlimm, Vertrauen zerstörend und schmerzt! Missbrauch aber auf Zölibat und Männerpriestertum zu schieben, muss schon deshalb hinterfragt werden, da die Zahlen zum Beispiel in der Evangelischen Kirche vergleichbar sind. Noch höher sind sie in den Familien! Könnte er „einfach“ auch Frucht der letzten Jahrzehnte sein, in denen Sexualität immer mehr als Ware – schon für Kinder – propagiert wird?

Hier zeigen die Frauen von Maria 2.0 wes Geistes Kind sie sind. Genau das soll wenn’s nach ihnen geht nun nämlich auch in der Lehre der Katholischen Kirche Einzug halten. Der letzten Bastion, die es vom Dämon Gendergaga noch zu schlagen gilt. Weg mit einer Sexualmoral, die die selbstlose Liebe als höchsten Ausdruck des Menschen anstrebt, die sich einem einzigen Menschen ganz und ausschließlich schenken will, ohne zurückzufordern.

Weltfremd? Vielleicht weil die Welt so gottfremd ist. Sie steht der egoistisch motivierten, gottlosen und letztlich zerstörerischen Genderideologie, die mittlerweile überall schleichend unsere Gesellschaft durchdrungen hat, mahnend im Weg – und sie wird auch nicht weichen! Es wird keine Zeitgeist-Kirche geben, die ihre göttlichen Wahrheiten verhandelt. Jesus allein ist unser Meister. Und er hat gezeigt, was wirkliche Liebe bedeutet, als er seinen Jüngern die Füße wusch, als er für uns den Kreuzweg ging. Dienen, sich selbstlos schenken, das Wohl, die Würde des anderen im Blick. Wie weit sind wir in der Angst zu kurz zu kommen in Gesellschaft und Kirche davon noch entfernt!

Es geht um Macht, Amt, Ansehen – nicht um die Wahrheit, nicht um die Sache Jesu, sondern ums Ego. Das ist menschlich, aber leider völlig am Sinn des Priestertums vorbei gedacht, denn der Priester verkörpert Christus und ist dort, wo er am meisten Priester ist am wenigsten er selbst. Katharina von Siena kann den sich benachteiligt fühlenden Frauen tatsächlich Vorbild sein. Sie brauchte kein Amt, um Einfluss zu nehmen. Mut und Hartnäckigkeit – aber vor allem ihre innige, selbstlose (!) Liebe zu Jesus und seiner Kirche, gaben ihr Ausstrahlung, die Kraft hatte. Wo strahlt in unseren Familien und Gemeinden noch diese dienende Liebe (die übrigens auch Maria zu eigen war)?

Ich empfehle das Ende der im Artikel zitierten Bibelstelle: „Ich ermahne Euch, […] auf die Acht zu geben, die im Widerspruch zu der Lehre, die Ihr gelernt habt, Spaltung und Verwirrung verursachen: Haltet euch von ihnen fern! Denn diese Leute dienen nicht Christus unserem Herrn, sondern ihrem Bauch […]“ Römer 16, 17f.

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