Leserbriefe

Enttäuscht vom AWB

Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.

In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die AWB beseitigt wären. Weit gefehlt. Ein Beispiel aus jüngster Vergangenheit: Am Montag, 16. Juni, hätten die Biotonnen geleert werden müssen. Sie standen bereit, bei hochsommerlichen Temperaturen vor der Haustür. Jedoch: nichts geschah. Auf der für mich fortschrittlich (so war mein Gedanke) von der AWB zur Verfügung gestellten Online-Plattform konnte ich die Reklamation platzieren. Endlich hat im Öffentlichen Dienst die Digitalisierung Einzug gehalten – so dachte ich zumindest. Aber es erfolgte keine Reaktion. Am letzten Freitag, 20. Juni, fasste ich auf der gleichen Plattform nach und erkundigte mich über die Gründe, denn die Biotonne stand nach wie vor unverrichteter Dinge vor der Haustür. Aber mit gleichem Ergebnis: keine Reaktion. Toller Service, dachte ich bei erhöhtem Blutdruck. Meine Hoffnung lag jetzt auf Montag, dem 23. Juni. Denn da wäre erneut die Biotonnen-Leerung fällig. Aber auch dieser Tag verstrich ohne Leerung. Super. Eine weitere Reklamation folgte, allerdings im E-Mail-Verkehr, denn der digitalen Plattform traute ich nicht mehr. Es fehlte auch nicht der Hinweis, mit welch einer Gutschrift ich für nicht erbrachte, aber bezahlte Leistung rechnen könne. Bin gespannt auf die Antwort, falls überhaupt eine Reaktion erfolgen sollte. Zwei Fragen, die mich als Bürger und Kunde dieser Erfahrung verwundert zurücklassen: Sollte man nicht ein Anrecht, zumindest auf einen minimalen Kundendienst, gegenüber der öffentlichen Hand haben? Und: Hätte man nicht mit Einführung der Digitalisierung nicht auch strukturelle Veränderungen vornehmen müssen? Das Eine bedingt das Andere.

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