Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Bahn zahlt die Mehrkosten bei Stuttgart“ vom 25. Oktober.
Jetzt ist es vom Gericht endgültig bestätigt, meldet auch die Zeitung auf Seite 11 am 25. Oktober: „Bahn zahlt die Mehrkosten bei Stuttgart 21“. Zur Vorgeschichte: Als Politik und Medien vor vielen Jahren beschlossen, den bewährten Kopfbahnhof Stuttgart mit den vielen zukunftsfähigen Gleisen in den Untergrund zu verlegen, mit nur noch acht Gleisen und mehr als 60 Kilometern Tunnelstrecken, wurde das Märchen vom „geschenkten Bahnhof“ propagiert, weil die oben frei werdenden Flächen als Bauland für die Stadtentwicklung „verwertet“ und dadurch der kleine Tunnelbahnhof komplett finanziert werden könnte – also ein geniales Geschenk für Stuttgart und die Menschen. Später wurde dann immerhin erkannt, dass mindestens 4,5 Milliarden gebraucht werden, und diese Summe wurde gemeinsam als Höchst-Kostengrenze vereinbart. Als dann aber klar wurde, dass sogar elf Milliarden Euro mindestens finanziert werden müssen, war der sogenannte S21-Lenkungs-Ausschuss überfordert und die Gerichte wurden zur Klärung angerufen – ein bequemer Ausweg, aber ein teurer Prozess.
Jahrelang wurden hochbezahlte Anwälte und Gerichte damit beschäftigt, zu klären, ob die Deutsche Bahn oder die S21-Projektpartner – die Stadt Stuttgart, der Verband Region Stuttgart und der Flughafen – die sogenannten S21-Mehrkosten „bezahlen“ müssen. Ein völlig unsinniger Streit um „rechte Tasche, linke Tasche“, denn es bleibt unser gemeinsames Steuergeld. Jetzt endlich nennt das Urteil zwar die Bahn als Verlierer – aber die wahren S21-Verlierer sind immer noch die Steuerzahler, die auch für diese elf Milliarden Euro und alle weiteren S21-Bau- und Prozesskosten aufkommen müssen. Ein S21-Ende ist nicht abzusehen, weder bei den Kosten noch bei einer eventuellen Inbetriebnahme und Nutzung als Bahn – wenn überhaupt.
Leserbriefe | 30.10.2025 - 05:00
Machterhalt um jeden Preis
Eugen Schnell, Nürtingen. Zum Artikel „Politiker warnen vor Spionage durch AfD“ vom 23. Oktober.
Der Thüringer Innenminister Georg Maier (SPD) sowie der Vorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums, Marc Heinrichmann, und Jens Spahn, der ...
Leserbriefe | 30.10.2025 - 05:00
Kein Vertrauen in Politiker
Martin Baumer, Deizisau. Zum Artikel „Immer mehr Menschen sind unzufrieden mit der Demokratie“ und zum Kommentar „Demokratievertrauen muss bewahrt werden“ vom 23. Oktober.
„Vertrauen ist wie ein Eiswürfel. Wenn er schmilzt, ist er auf Dauer dahin“ ...