Peter Reinhardt, Neckartenzlingen. Zum Leserbrief „Den 13. Februar in Dresden erlebt“ vom 20. Februar. Wieder und wieder wird von bestimmten gutdeutschen Kreisen der Luftangriff auf Dresden (meine Geburtsstadt) als eines der „größten menschlichen Verbrechen“ bezeichnet und die längst gründlich widerlegte Zahl von 300 000 Opfern wiederholt. Wissenschaftlich haltbar ist inzwischen die Zahl von knapp 30 000 Opfern. Das war furchtbar – keine Frage.
Aber das „größte menschliche Verbrechen“ im vorigen Jahrhundert ging von den Deutschen unter ihrem – geliebten – Führer Adolf Hitler aus: die mutwillige Anzettelung des Zweiten Weltkrieges – mit am Ende 80 Millionen Toten (das sind über die Jahre des Krieges hinweg durchschnittlich in jeder einzelnen Stunde dieser sechs Jahre 1500 Tote). Gibt es ein größeres Verbrechen?
Und wie war denn das mit Guernica und Coventry? Damit hatte Hitlerdeutschland im Wahn, damit eine Masche gefunden zu haben, den gehassten Feind mit Bomben entscheidend treffen zu können, das Flächenbombardement ziviler Städte „erfunden“. Wer alt genug ist, wird sich noch an den damaligen Schlager besinnen: „Bomben auf Engeland“. Mit welcher Inbrunst wurde das wieder und wieder gesungen – nicht ahnend, was daraus werden sollte: die Idee schlug mit vollster Härte auf deutsche Städte zurück – mit verstärkter Wucht und „optimierten“ Methoden. Furchtbar!
Die Bombardements haben auf beiden Seiten nie den erwünschten Erfolg gehabt, waren letztlich also sinnlos – wenn kriegerische Taten je sinnvoll sein können. Aber müssen wir als Deutsche nicht still den Kopf einziehen, wenn zum Beispiel der Bombardierung von Dresden – anderen Städten erging es ja keineswegs besser – gedacht wird? Man mag es von heute aus kaum noch glauben wollen, aber es war doch so, dass der ganze Schlamassel des Krieges nahezu ausschließlich von Deutschland ausging. Traurig, aber leider wahr.
Anscheinend gibt es immer noch Menschen, nach all den Jahren der wissenschaftlichen Aufarbeitung, die nicht in der Lage sind, die deutsche Schuld einzugestehen. Vielleicht sind es ja die gleichen, die in Neckartenzlingen ihrem Ehrenbürger Hitler die Ehrenbürgerwürde nicht offiziell aberkennen können – und die mit Eifer in ihrem Amtsblatt ein Buch anpreisen und es auf dem Rathaus verkaufen, das ungebrochen die alte Nazisicht auf den Ersten Weltkrieg und die Weimarer Republik wiedergibt? Hindenburg, Goebbels und Hitler lassen grüßen. Es gibt, so sieht es doch aus, all das wirklich immer noch. Traurig! Ungefährlich?
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
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Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
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