Jürgen Müller, NT-Neckarhausen. Zum Artikel „Datenschutz gefährdet Autobranche“ vom 22. Januar. Hier wird völlig unreflektiert eine Einschätzung der Automobilbranche übernommen. Glaubt wirklich jemand daran, dass Datenschutz die Autobranche gefährdet? Datenschutz schützt die informationelle Selbstbestimmung aller Bürger und damit vor Missbrauch durch die globaltätigen Unternehmen im Allgemeinen und der deutschen Automobilindustrie im Speziellen. Welcher Autofahrer weiß, welche Daten aus seinem Fahrzeug zu welchem Zweck heraus gesaugt werden. Und zu welchem Zweck?
Anstatt Datenschutz als Chance für eine neue europäische Qualität zu preisen, wird wieder ein Schreckgespenst auf der ersten Seite der Nürtinger Zeitung platziert. Das erinnert mich an die 70er- und 80er-Jahre, in denen behauptet wurde, Umweltschutz sei schädlich für die deutsche Wirtschaft. Heute wissen wir, das war Unsinn. Auch Big Data muss durch Datenschutzgesetze transparent und nachvollziehbar gestaltet sein. Nur wenn wir wissen, wer und zu welchem Zweck jemand Daten von uns sammelt, behalten wir unsere informationelle Selbstbestimmung. Dies ist ein Grundrecht, wie das Bundesverfassungsgericht richtig entschieden hat. Und will wirklich jemand, dass wirtschaftliche Interessen höher angesehen werden als unser Grundgesetz?
Leserbriefe | 13.12.2025 - 05:00
Warum die Ministerin Recht hat
Jürgen Merkle, Neuffen. Zum Leitartikel „Keine Zeit für Klassenkampf“ vom 5. Dezember.
Es ist kein guter Stil, wenn eine Ministerin ausgelacht wird. Sie hatte mit ihrem Vortrag recht. Eine Finanzierung aus Steuermitteln belastet nicht allein die ...
Leserbriefe | 11.12.2025 - 05:00
Den Staat neu aufstellen
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Ich halte nichts von Gejammer“ vom 15. November.
Ferdinand von Schirach empfiehlt dem Staat eine Änderung der Legislaturperiode für die Bundesregierung, außerdem für die Wahl in den Bundesländern, die für ...