Gesundheit im Alltag
Wie man Hodenkrebs früh erkennt: Das rät Chefarzt Serdar Deger von der Medius-Klinik Ruit
Zu Selbstuntersuchung, Risikofaktoren und Therapiemöglichkeiten informiert Prof. Serdar Deger, Chefarzt der Klinik für Urologie an der Medius-Klinik Ostfildern-Ruit.
OSTFILDERN-RUIT. Hodenkrebs ist keine Erkrankung des höheren Alters – im Gegenteil: Am häufigsten betroffen sind Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Umso wichtiger ist es, in dieser Lebensphase aufmerksam auf körperliche Veränderungen zu achten. Regelmäßige Selbstuntersuchungen können dabei helfen, einen Tumor frühzeitig zu erkennen. Denn je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
„In vielen Fällen muss bei Hodenkrebs ein Hoden entfernt werden. Dank moderner und schonender Operationsverfahren bleibt die Sexualfunktion fast immer erhalten – auch die Fruchtbarkeit ist mit einem Hoden in der Regel weiterhin gegeben“, erklärt Prof. Serdar Deger, Chefarzt der Klinik für Urologie an der Medius-Klinik Ostfildern-Ruit.
Hodenkrebs zählt insgesamt zu den eher seltenen Krebserkrankungen: Laut Robert-Koch-Institut erkranken jährlich rund 4200 Männer in Deutschland. Etwa 80 Prozent der Betroffenen entdecken erste Anzeichen – meist in Form eines Knotens – selbst, durch Abtasten. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) empfiehlt daher Männern zwischen 14 und 45 Jahren eine monatliche Selbstuntersuchung („Hodencheck“), idealerweise unter der warmen Dusche.
Wie funktioniert der Hodencheck?
Die DGU bietet auf ihrer Website eine leicht verständliche Anleitung zur Selbstuntersuchung an. Dabei sollte mit beiden Händen vorsichtig jeder Hoden einzeln abgetastet werden, um Verhärtungen oder Knoten frühzeitig zu erkennen.
Was tun bei einem Verdacht?
Wird ein ungewöhnlicher Knoten ertastet, sollte zeitnah ein niedergelassener Urologe aufgesucht werden. Mittels Ultraschalluntersuchung kann er erste Hinweise auf mögliche Veränderungen im Gewebe geben. Eine Sicherung der Diagnose kann jedoch erst durch die feingewebliche Untersuchung (Histologie) nach einem operativen Eingriff erfolgen.
Individuelle Therapieentscheidungen – Lebensqualität im Blick
Da Hodenkrebs zumeist junge Männer betrifft, ist es wichtig zu wissen, dass es sich um eine heilbare Erkrankung handelt. Die Behandlung hängt vom Stadium der Erkrankung ab und ist in nationalen und internationalen Leitlinien festgelegt.
Um eine Übertherapie zu vermeiden und die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen, kann eine ärztliche Zweitmeinung hilfreich sein. Patienten müssen dazu nicht selbst einen weiteren Arzt konsultieren: Über das Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumore, das seit 2006 besteht, können behandelnde Urologen die Patientendaten und Therapiepläne anonymisiert an eines von über 30 spezialisierten Zweitmeinungszentren übermitteln.
Behandlung in spezialisierten Zentren – wohnortnah versorgt
Auch eine Behandlung in einem spezialisierten Zentrum kann dabei helfen, Therapieentscheidungen fundiert zu treffen. Die Klinik für Urologie an der Medius-Klinik Ostfildern-Ruit ist als uroonkologisches Zentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert und Teil des DKG zertifizierten Onkologischen Zentrums der Medius-Klinik in Ostfildern-Ruit. Sie ist die einzige Klinik für Urologie im Landkreis Esslingen, entsprechend groß ist ihr Versorgungsgebiet. Hier arbeiten erfahrene Spezialistinnen und Spezialisten mit besonderer Expertise in minimalinvasiven Operationsverfahren.