Gesundheit im Alltag

Wie sinnvoll sind High-Protein-Produkte? Das sagen die Medius-Kliniken

Lieber zu natürlichen Eiweißlieferanten greifen, empfiehlt Gabi Uhlmann, Ernährungsberaterin bei den Medius-Kliniken in Nürtingen, Kirchheim und Ostfildern-Ruit.

Natürliche Lebensmittel liefern neben Eiweiß noch weitere wichtige Nährstoffe. Foto: pm
Manche Sportbegeisterte greifen gerne zu Protein-Shakes. Foto: pm

Eiweiß-Joghurts, Riegel, Shakes – der Supermarkt ist voll davon. High-Protein-Produkte versprechen mehr Fitness, bessere Muskeln und eine gesunde Ernährung. Aber halten sie, was sie versprechen?

Der Trend zu eiweißreichen Lebensmitteln ist kaum zu übersehen. Besonders Sportbegeisterte greifen gerne zu Proteinriegeln oder Shakes. Doch für die meisten Menschen ist das gar nicht notwendig – im Gegenteil.

„Hochverarbeitete High-Protein-Produkte bieten oft keinen entscheidenden Vorteil gegenüber natürlichen Eiweißquellen – und enthalten manchmal sogar unnötige Zusatzstoffe oder Zucker, die sich ungünstig auf das Darmmikrobiom und damit auf unsere Gesundheit auswirken können“, erklärt Gabi Uhlmann, Ernährungsberaterin an den Medius-Kliniken.

Wie viel Eiweiß brauchen wir wirklich?

Der tägliche Proteinbedarf hängt vom Alter, Körpergewicht und der körperlichen Aktivität ab. Für gesunde Erwachsene gilt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE): Etwa 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht reichen aus. Ab 60 Jahren darf es dann gerne etwas mehr sein. Wer regelmäßig Sport treibt oder sich in der Rehabilitation befindet, braucht ebenfalls etwas mehr – aber auch dann lässt sich der Bedarf meist problemlos mit einer ausgewogenen Ernährung decken.

Natürliche Eiweißquellen statt Marketing-Versprechen

Statt zu teuren Spezialprodukten zu greifen, lohnt sich ein Blick auf das, was ohnehin in vielen Haushalten steht: Joghurt, Quark, Eier, Linsen, Bohnen, Nüsse oder Fisch sind ausgezeichnete Eiweißlieferanten – und dabei oft deutlich günstiger und gesünder.

„Greifen Sie lieber zu natürlichen Eiweißlieferanten wie Joghurt, Quark, Hülsenfrüchten oder Nüssen – sie liefern nicht nur wertvolle Proteine, sondern auch viele weitere wichtige Nährstoffe!“, rät Gabi Uhlmann.

Natürlich statt künstlich

High-Protein-Produkte sind nicht grundsätzlich schlecht – vor allem für Menschen mit erhöhtem Bedarf können sie eine Ergänzung sein. Doch für die breite Bevölkerung gilt: Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung deckt den Proteinbedarf in aller Regel völlig – ganz ohne künstliche Zusätze oder überteuerte Produkte.

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