Landkreis Esslingen

Müllentsorgung im Kreis Esslingen: Vertragsstrafe für Abfuhrunternehmen

Die Probleme bei der Müllentsorgung im Kreis Esslingen halten an. Jetzt hat der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) reagiert und die Entsorgung in andere Hände gelegt.

Auch der Restmüll bleibt vielerorts stehen. Foto: NZ-Archiv

LANDKREIS ESSLINGEN. Eigentlich sollte ab dieser Woche wieder alles seinen geregelten Weg laufen. Die Abholung der Biomülltonnen sollte seit Montag wieder zu den üblichen Terminen erfolgen, hatte der AWB in der vergangenen Woche auf Anfrage unserer Zeitung mitgeteilt. Aufgrund personeller Ausfälle käme es seit Anfang Juni zu Verzögerungen bei der Abfuhr des Biomülls im östlichen Kreisgebiet, so die Erklärung.

Doch vielerorts bleiben die Mülltonnen weiterhin stehen. Mittlerweile ist auch die Leerung der Restmülltonnen betroffen. So berichtet uns ein Leser aus der Mühlstraße in Nürtingen, dass der Restmüll dort seit einer Woche nicht abgeholt wurde und die Mülltonnen mittlerweile überlaufen. In Raidwangen sei der Biomüll trotz der Hitze mehr als sieben Tage nicht abgeholt worden, berichtete eine andere Leserin.

Nun reagiert der AWB und beauftragt neben dem Dienstleister Pre Zero weitere Abfallunternehmen, um die Lage zu bereinigen. „Wir nehmen zurzeit eine enorme Belastung der Einwohnerschaft wahr, weil in Teilen unseres Abfuhrgebiets Mülltonnen nicht zu den angekündigten Terminen abgeholt werden“, sagt Michael Potthast, der Geschäftsführer des ABW im Landkreis. „Gerade bei den gegenwärtigen Temperaturen sind solche Zustände nicht hinnehmbar.“

AWB verhängt Vertragsstrafe

Gegen das Unternehmen Pre Zero wird eine Vertragsstrafe verhängt, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. Man habe in den vergangenen Wochen wiederholt Notfallpläne zur Abholung der Tonnen erarbeitet. Diese sahen die Einbindung weiterer Abfuhrunternehmen vor. Zudem sei ein früherer Arbeitsbeginn bewilligt worden, um das Personal der Müllabfuhr vor der Hitzewelle zu schützen. „Nachdem diese Absprachen aber seitens des Dienstleisters nicht eingehalten wurden, sieht sich der Abfallwirtschaftsbetrieb gezwungen, eine weitere Vertragsstrafe auszusprechen und zusätzliche Entsorger im Rahmen einer Ersatzvornahme einzusetzen“, heißt es in der Mitteilung.

„Die Vertragsstrafen sind die eine Seite. Hier behalten wir Geld für nicht erbrachte Leistung ein. Die andere Seite ist, dass dadurch keine einzige Tonne geleert wird. Daher haben wir uns nach Ablauf einer zweiten Frist dafür entschieden, weitere Abfallunternehmen in der Region zu beauftragen, um schnellstmöglich die Rückstände aufzuholen und in den Regelbetrieb zurückzukehren“, erklärt Potthast das weitere Vorgehen.

Mülltonnen werden schon ab 6 Uhr morgens geleert

Ziel sei es, die zuverlässige und pünktliche Leerung der Tonnen wiederherzustellen. Um dies sicherzustellen, wurden die Abholungszeiten für Rest- und Biomüll kurzfristig auf 6 Uhr morgens vorverlegt. So soll das Personal der Abfuhrunternehmen vor den extremen Wetterbedingungen geschützt und weitere Ausfälle vermieden werden. Außerdem werden beim nächsten regulären Abfuhrtermin Mehrmengen, die nicht in die Tonne passen, mitentsorgt, sofern sie in geschlossenen Säcken neben der Mülltonne positioniert werden.

Auch in anderen Landkreisen gebe es ähnliche Probleme mit dem Entsorger Pre Zero. Der AWB prüft nun die Kündigung der Zusammenarbeit.

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