Nürtingen

Licht der Hoffnung: Einsendeschluss für neue Projekte rückt näher

Die abgelaufene Saison der Weihnachtsspendenaktion unserer Zeitung war die bisher erfolgreichste. 160 268 Euro konnten an acht Gruppierungen für soziale Zwecke ausgezahlt werden. Am 27. Juni endet für Projektträger die Bewerbungsfrist für die 33. Saison der Aktion.

Das fast 20 Jahre alte Dienstfahrzeug des integrativen Café Regenbogen am Nürtinger Rathaus wird mit den Spendengeldern von „Licht der Hoffnung“ ersetzt. Das neue Elektro-Fahrzeug für „Leben inklusiv“, die frühere Behinderten-Förderung Linsenhofen, ist bereits bestellt. Darüber freuen sich Gruppenleiter Christian Brauße (links) und Martin Schmid. Das Fahrzeug wird für Einkäufe, Auslieferung von Essen und Teamausflüge genutzt. Foto: Ralf Just

NÜRTINGEN. Personen oder Institutionen aus dem Verbreitungsgebiet der Nürtinger und Wendlinger Zeitung bewerben sich für Unterstützung für soziale Projekte und wir bitten unsere Leserinnen und Leser im Rahmen der Weihnachtsaktion „Licht der Hoffnung“ zum Spenden für eben diese Projekte. Dieses Prinzip funktioniert inzwischen seit mehr als 32 Jahren. Und noch nie hat es so gut funktioniert wie in den vergangenen zwei Jahren. Schon vor einem Jahr haben wir gedacht, dass mit der damaligen Spendensumme von 137 859 Euro für sechs ausgewählte soziale Projekte ein Rekord für die Ewigkeit aufgestellt ist. Unsere Leserinnen und Leser haben uns aber eines Besseren belehrt. Im März konnten wir sage und schreibe 160 268 Euro ausbezahlen, die inklusive der vielen Firmenspenden und der Erlöse von sechs von der Zeitung organisierten Kulturabenden und anderen Aktionen für die gute Sache zusammenkamen. Diesmal können damit acht soziale Vorhaben in die Tat umgesetzt werden.

Jetzt ist die Zeit gekommen, um neue Projekte für die dann 33. Saison von „Licht der Hoffnung“ zu bestimmen. Die Jury von „Licht der Hoffnung“ steht bereits in den Startlöchern, um für die kommende Weihnachtsspendenaktion die Projekte auszuwählen, die mit den eingehenden Spendengeldern verwirklicht werden sollen. Daher wird es nun Zeit, sich zu bewerben. Das lohnt sich, denn die Spendengelder werden komplett ohne Abzüge an die ausgewählten Projekte mit Bezugspersonen im Verbreitungsgebiet der Nürtinger/Wendlinger Zeitung verteilt. In der abgelaufenen Saison strahlte das Licht am Ende so hell, dass die Hoffnungen einiger Projektträger nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen wurden.

In der 33. Saison von „Licht der Hoffnung“ sollen wieder viele Menschen glücklich gemacht werden. Dazu nehmen wir noch bis inklusive Dienstag, 27. Juni, Bewerbungen entgegen, aus denen unsere Jury die Projekte aussucht, die von den Spendengeldern profitieren – so wie die folgenden acht vor einem Jahr ausgewählten.

So hilft die Diakonische Bezirksstelle Nürtingen mit den Spendengeldern von Armut betroffenen Menschen, die nach den stark gestiegenen Preisen für Lebensmittel, Miete und Energie ihr sowieso schon bescheidenes Leben nicht mehr finanzieren können: mit einem Beratungsangebot und finanzieller Unterstützung. Sehr viele Spenden gingen auch ein für den Nürtinger Tafelladen, bei dem immer mehr Bedürftige Lebensmittel zu günstigen Preisen einkaufen wollen. Mit dem Spendengeld können noch mehr Ehrenamtliche geschult und eventuell auch ein neuer Kühlschrank und eine neue Spüle angeschafft werden. Der Nürtinger Verein Lebensqualität wurde von Eltern behinderter Menschen gegründet, die in der Karl-Schubert-Gemeinschaft in Filderstadt und Aichtal arbeiten und leben. Die betreuten Menschen werden täglich mit Kleinbussen zur Arbeit gefahren. Einer der alten VW-Diesel-Busse wird bald durch einen Elektro-Bus Opel Vivaro ersetzt, der bereits bestellt ist. Ebenfalls schon geordert ist ein neues Elektro-Fahrzeug für „Leben inklusiv“, die frühere Behinderten-Förderung Linsenhofen, für das integrative Café Regenbogen am Nürtinger Rathaus, in dem Menschen mit geistiger Behinderung Kuchen, Salate und Mittagssnacks anbieten. Das bisherige Fahrzeug ist Baujahr 2004 und wird für Einkäufe, Auslieferung von Essen und Teamausflüge genutzt.

Das Haus der Familie in Nürtingen hat dank der Spendengelder nun die Möglichkeit, die zwei beliebten Angebote Leihgroßeltern und Alleinerziehenden-Treff auszubauen. Die Alleinerziehenden können sich häufiger treffen als bisher. Und beim Leihgroßeltern-Angebot wird auf zusätzliche ehrenamtliche Omas und Opas gehofft, um die Warteliste zu verkleinern, auf der 46 Kinder stehen.

Sogar die Existenz bedroht war bei der Jugendwerkstatt in der Alten Seegrasspinnerei, in der junge Menschen diverse Waren produzieren. Nach 16-jährigem Betrieb hätte ohne die Finanzspritze das Aus gedroht. Nun sollen Pop-up-Stores zum Verkauf der hergestellten Produkte die Rettung bringen. Gesucht werden noch leerstehende Läden, wo jeweils zwei Monate lang die Produkte im Schaufenster ausgestellt werden können.

Auch bei internationalen Projekten werden die Spendengelder der abgelaufenen Saison helfend zum Einsatz kommen. So soll das Krankenhaus in Bembéréké im westafrikanischen Benin eine Fotovoltaikanlage erhalten. Dafür will der Verein Kinderchirurgie in Afrika mit dem Projektverantwortlichen aus Frickenhausen, Urban Nießer, sorgen. Die deutschen Ärzte reisen regelmäßig nach Benin, um dort Kinder zu operieren. Dabei haben auch sie und nicht nur die einheimischen Ärzte häufig mit Stromausfällen zu kämpfen. Vor Ort soll auch die Klimaanlage ausgetauscht werden.

Ebenfalls um ein Krankenhaus in Afrika geht es bei einem weiteren Projekt, das durch „Licht der Hoffnung“ die noch notwendige Unterstützung bekommen hat. Vor wenigen Tagen wurden ein weiteres Mal in Deutschland nicht mehr benötigte, aber noch funktionsfähige medizinische Geräte auf die Reise zu den Krankenhäusern in Gambia geschickt. Organisiert wird das Ganze von einer deutsch-gambischen Gruppe aus Frickenhausen. Zwei Container wurden in Frickenhausen schon erfolgreich gepackt und verschifft. Nun ist der dritte Container gefolgt.

Es gibt sicherlich jede Menge weitere vergleichbare soziale Projekte in Nürtingen und um Nürtingen herum, die auf eine Umsetzung warten. Eine Bewerbung für die Aktion „Licht der Hoffnung“ ist nicht schwer und lohnt sich.

In der 33. Saison von „Licht der Hoffnung“ werden wieder mehrere konkrete Projekte finanziell unterstützt. Wer im nächsten Winter bedacht werden möchte, sollte eine Kurzbeschreibung seines Anliegens (nicht mehr als eineinhalb DIN-A4-Seiten) unter Nennung eines groben Finanzbedarfs per Brief (nicht per E-Mail) bis zum 27. Juni schicken an: Nürtinger Zeitung, Licht der Hoffnung, Carl-Benz-Straße 1, 72622 Nürtingen. Die Projektträger müssen aus dem Verbreitungsgebiet dieser Zeitung kommen. Personalkosten werden nicht finanziert.

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