Eckhard Behnke, Nürtingen. Zum Artikel „Großer Forst ist favorisiert“ vom 18. Juli. Noch vor wenigen Jahren haben Tausende Nürtinger auf dem Großen Forst gegen eine Bebauung dieser Ackerflächen durch die Firma Boss demonstriert. Jetzt plant dort der Gewerbezweckverband und mit ihm die Stadt Nürtingen im zweiten Anlauf ein Gewerbegebiet von 25 Hektar Fläche (das sind mehr als 25 Fußballfelder) mit Gebäudehöhen bis 20 Meter, und fast nichts regt sich in der Bürgerschaft! Gleichzeitig werden vier Hektar Fläche im nahen Großbettlinger Gatter für eine Biogasanlage der Landwirtschaft entzogen, und das Wohngebiet Gänslesgrund (sechs Hektar) soll dieses Jahr auch noch erschlossen werden. Da dürfen sich die drei angrenzenden Landwirte durchaus in ihrer Existenz bedroht fühlen. Das wurde auch so gesagt, im Zeitungsbericht aber nicht einmal erwähnt. Dazu sagte OB Heirich auf dem Podium gar nichts, und die übrigen Bürgermeister im Gewerbezweckverband denken sich womöglich: zum Glück ist es nicht auf meiner Gemarkung!
Wohlgemerkt – es geht nicht darum, jede wirtschaftliche Entwicklung zu verhindern. Aber mit der Vorgabe, nach 25 Hektar am Stück zu suchen (obwohl zunächst nur 15 Hektar erschlossen werden sollen), hat man ein K.-o.-Kriterium geschaffen. Dabei scheiden kleinere Flächen auf schlechteren Böden, Restflächen neben bestehendem Gewerbe oder Industriebrachen von vornherein aus. Werden die Nürtinger Bürger erst dann wach, wenn sie die riesigen Hallen über den Dächern ihrer Stadt vor dem Albtrauf sehen?
Was würde wohl der neue Gestaltungsbeirat zur Lage und zur Größe dieses Industriegebiets sagen? Wollten wir in Deutschland den Flächenverbrauch nicht drastisch einschränken – insbesondere dort, wo es sich um wertvolle landwirtschaftliche Flächen handelt?
Leserbriefe | 30.10.2025 - 05:00
Machterhalt um jeden Preis
Eugen Schnell, Nürtingen. Zum Artikel „Politiker warnen vor Spionage durch AfD“ vom 23. Oktober.
Der Thüringer Innenminister Georg Maier (SPD) sowie der Vorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums, Marc Heinrichmann, und Jens Spahn, der ...
Leserbriefe | 30.10.2025 - 05:00
Die wahren S21-Verlierer
Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Bahn zahlt die Mehrkosten bei Stuttgart“ vom 25. Oktober.
Jetzt ist es vom Gericht endgültig bestätigt, meldet auch die Zeitung auf Seite 11 am 25. Oktober: „Bahn zahlt die Mehrkosten bei Stuttgart 21“. ...