Eugen Wahl, Nürtingen. Zum Artikel „Neuer Blickwinkel aufs Biosphärengebiet“, vom 27. August. Jedes Mal, wenn ich in den Berichten von den gut besuchten Leserreisen zum ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen nach dem Namen Otto Umfrid Ausschau gehalten habe, war dies vergebens. Dabei besteht doch eine überaus denkwürdige Beziehung zwischen diesem „großen Sohn Nürtingens“ (so parteiübergreifend die kommunalen Festredner aus Anlass der 150. Wiederkehr seines Geburtstages im Jahre 2007) und dem Symbol des Militarismus zweier Weltkriege im Biosphärengebiet der Schwäbischen Alb.
Am Samstag, 14. Februar 1897, nachmittags um 4 Uhr hielt Pfarrer Umfrid im voll besetzten Saal des Gasthauses Ochsen (in der Nähe also der 1895 eröffneten „Schießbahn“) einen folgenreichen Vortrag zum Thema: „Die Friedensbewegung – eine weltbewegende Frage“. Die Reaktion der kirchlichen und weltlichen Obrigkeit ließ nicht lange auf sich warten. Fortan war Otto „Unfried“ bis zu seinem Tod als „Friedenshetzer“ gebrandmarkt! Zwar hielt ihn das Nobel-Komitee 1914 für würdig, als erster Deutscher den Friedenspreis zu empfangen, doch der Erste Weltkrieg verhinderte die internationale Auszeichnung für den Christenmenschen Otto Umfrid. Vereinsamt und vergessen starb er 1920. Die Tiefe seiner Gedanken zu Macht und Recht in der Politik (bis hin zur Armenierfrage) und sein konsequentes Einstehen dafür haben jedoch nicht an Aktualität eingebüßt. So dürfte es auch in unseren Tagen manchem „Friedensfreund“ gut anstehen, von dem „großen Sohn Nürtingens“ ein paar Lektionen an argumentativer Klarheit und charakterlicher Festigkeit zu lernen!
Leserbriefe | 11.12.2025 - 05:00
Den Staat neu aufstellen
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Ich halte nichts von Gejammer“ vom 15. November.
Ferdinand von Schirach empfiehlt dem Staat eine Änderung der Legislaturperiode für die Bundesregierung, außerdem für die Wahl in den Bundesländern, die für ...
Leserbriefe | 11.12.2025 - 05:00
Beamte schaffen Bürokratie
Helmut Hartmann, Nürtingen. Zum Artikel „Mehrkosten in Milliardenhöhe sind gewiss“ vom 3. Dezember.
Als Gewerkschafter ist es nicht üblich, sich in Tarifrunden kritisch zu „eigenen“ Forderungen und Inhalten zu äußern. Was den öffentlichen Dienst ...