Walter Baral, Neckartenzlingen. Zum Artikel „Das Thema Hochwasser bewegt die Gemüter“ vom 22. Juli.
Die für viele unvorstellbare Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz hat uns allen vor Augen geführt, was für verheerende Gewalten Wasser anrichten kann. Wir beklagen Tote und Verletzte, sehen in den TV-Nachrichten Bilder von zerstörten Gebäuden und Schäden an der Infrastruktur und der Natur. Wir sind aufgerüttelt und fragen uns, was ist die Ursache, was können wir tun, was macht die Politik? Viele Fragen werden gestellt. Ob sie immer zur rechten Zeit gestellt werden beziehungsweise richtig sind, bleibt abzuwägen. Viel Zeit darf aber nicht verstreichen.
Die Politiker müssen aufwachen aus ihrer „Klima-Demenz“ und dringend handeln. Und das muss nicht nur in den Ländern geschehen. Auch die Gemeinden sind gefordert. In unserem „Ländle“ sind 2008 im Killertal bei Starkregen drei Frauen ertrunken, 2016 hat er in Braunsbach unermesslichen Schaden angerichtet. Auffallend ist dabei, dass dabei vor allem in den Bächen die Wassermassen anschwollen und die Zerstörungen auslösten. Das Land Baden-Württemberg hat daraufhin noch 2016 den Gemeinden einen „Leitfaden zum Starkregenrisikomanagement“ an die Hand gegeben und gleichzeitig ein Förderprogramm aufgelegt. Von 1100 Kommunen haben lediglich 222 davon Gebrauch gemacht. Das Umweltministerium beurteilt dies nicht negativ, geht aber davon aus, dass das „Thema nicht automatisch vom Tisch“ sei.
Neckartenzlingen ist bisher leider nicht dabei, aber laut Bürgermeisterin Braun „machen wir (Wer?) an diesem Thema schon einige Jahre rum“ – ein schweres Versäumnis. Am 28. Juni öffneten sich die Schleusen, ein Starkregen ergoss sich über die Region. Neckartenzlingen wurde nicht verschont. Auch von den Flächen der aufwärts gelegenen Gemeinden schossen das Wasser und der Schmutz durch den Höllbach in den Ortsbereich Spitzacker. Vollgelaufene Keller und verschmutzte Straßen waren die Folge. Der Gemeinderat hat nun in seiner letzten Sitzung nach dem „Rummachen“ endlich einen Beschluss gefasst. Nahezu 39 000 Euro kostet die Untersuchung für Neckartenzlingen allein, umliegende Gemeinden sind nicht dabei. Dies ist bedauerlich, könnte doch eine gemeinsame Lösung im Verwaltungsverband zukunftsfähiger sein. Die Gemeindegrenzen dürften in diesem Falle keine Rolle spielen, denn das Wasser kennt keine Grenzen.
Leserbriefe | 18.09.2025 - 05:00
Kein Verständnis für Entscheidung
Renate Gmoser, Neckartailfingen. Zum Artikel „IG Metall darf Festhalle Aich nicht nutzen“ vom 12. September.
Als ehemalige Beschäftigte der IG Metall kann ich nur den Kopf schütteln. In den vielen Jahren meiner Gewerkschaftsarbeit ist es immer ...
Leserbriefe | 18.09.2025 - 05:00
Ja zum Pflichtjahr
Andreas Haussmann, NT-Oberensingen. Zum Artikel „Pflichtjahr für Rentner? Idee stößt auf Kritik“ vom 27. August.
Soziales Jahr für Rentner finde ich gut, das habe ich auch gemacht. Nach 50 Arbeitsjahren, 40 davon in Schichtarbeit, plante ich mein ...