Die deutsche Digitalbank N26 hat einen Führungswechsel eingeleitet. N26-Mitbegründer Valentin Stalf kündigte an, sich «zeitnah» von seiner Position als Co-CEO aus der operativen Verantwortung zurückzuziehen. Er werde nach einer Übergangszeit in den Aufsichtsrat der Berliner Digitalbank wechseln.
Zuvor hatten Medien wie das «Manager Magazin» und das «Handelsblatt» berichtet, dass ein Zwischenprüfungsbericht der Bankenaufsicht Bafin «verheerend» ausgefallen sei. Dabei soll es unter anderem um die Frage gegangen sein, wie viel Kredit das Institut an seine Kunden vergeben könne. Vor diesem Hintergrund hätten Investoren Druck gemacht, die Führungsspitze N26 zu verändern.
Valentin Stalf hat N26 2013 zusammen mit Maximilian Tayenthal gegründet. Mit dem Rückzug aus dem operativen Geschäft wird Stalf der Neobank nicht den Rücken kehren. Zusammen halten beide Gründer knapp 20 Prozent der Anteile an N26. Tayenthal bleibt in seinen aktuellen Rollen als Vorstand der N26 Gruppe und Bank.
Stalf verwies in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf die Erfolge, die unter seiner Führung erzielt worden seien. «Insgesamt steht N26 derzeit sehr gut da.» Das Unternehmen habe inzwischen 1.500 Mitarbeiter und verfüge über rund 5 Millionen ertragsrelevante Kunden. «Wir haben letztes Jahr den Umsatz um 40 Prozent gesteigert. Und jetzt machen wir über eine halbe Milliarde Euro an Umsatz.» N26 erziele nachhaltig Profite und werde auch das zweite Halbjahr profitabel abschließen. «Deswegen ist es ein guter Zeitpunkt, diesen Schritt zu machen und diesen Wechsel vorzunehmen.»
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