In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind nach russischen Luftschlägen in zwei Hochhäusern nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko schwere Brände ausgebrochen. Klitschko berichtete in seinem Telegram-Kanal nach den Angriffen mit Drohnen und Raketen auch von 19 Verletzten. Die Zahl erhöhte sich im Verlauf des Morgens immer wieder. Zudem sind laut Behörden mehrere Wohnhäuser in Brand geraten. In der Hauptstadt fiel in Tausenden Haushalten die Heizung aus. Es gab auch Stromausfälle. Im ganzen Land gab es Luftalarm.
«Derzeit gibt es in der Hauptstadt mehr als 2.600 Wohnhäuser, 187 Kindergärten, 138 Schulen und 22 soziale Einrichtungen ohne zentrale Wärmeversorgung», teilte Klitschko mit. «Energieversorger und Kommunalbetriebe arbeiten daran, die Energie- und Wärmeversorgung wiederherzustellen.»
Russland übt mit diesen Angriffen vor dem am Sonntag in Florida geplanten Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit seinem US-Kollegen Donald Trump militärischen Druck aus. Selenskyj dürfte dagegen bei den Verhandlungen mit Trump erneut die roten Linien für Kiew klarmachen. Er lehnt eine Kapitulation mit einem Diktatfrieden zu Moskaus Bedingungen ab.
Bei einem Drohnenangriff starb in dem von Kiew kontrollierten Teil des ukrainischen Gebiets Saporischschja der gegen Moskaus Truppen kämpfende Kommandeur des russischen Freiwilligenkorps RDK, Denis Kapustin. Das teilte das RDK, das an der Seite der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg kämpft, bei Telegram mit.
Die aus russischen Kämpfern bestehende Einheit kündigte Vergeltung an, für den Tod von «Whitrex», wie Kapustin mit Kampfnamen hieß. Das RDK war in der Vergangenheit in dem Krieg auch mit Kämpfern und schwerer Militärtechnik auf russisches Gebiet vorgedrungen und hatte dort zeitweilig Ortschaften kontrolliert.
Die Ukraine verteidigt sich seit bald vier Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.
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