Inland

Mattarella plädiert für Stärkung multilateraler Strukturen

Italiens Präsident Mattarella plädiert bei der Gedenkfeier im Bundestag für eine Stärkung des Multilateralismus Carsten Koall/dpa

Zum Volkstrauertag hat Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella zur Stärkung multilateraler Strukturen aufgerufen, um neue Kriege zu verhindern. «Multilateralismus ist keine Bürokratie, wie selbstherrliche Herrscher behaupten», sagte er bei der zentralen Gedenkveranstaltung im Bundestag in Berlin. «Er ist das Werkzeug, das Auseinandersetzungen abkühlt und friedliche Lösungen möglich macht. Er ist die Sprache der gemeinsamen Verantwortung.»

Mattarella wies auf das große Werk der europäischen Einigung hin. «Wir haben es geschafft, eine Region des Friedens, der Freiheit, des Wohlstands, der Achtung der Menschenrechte zu schaffen, die ihresgleichen in der Geschichte sucht.» 

Die Europäische Union, die aus den Ruinen des Krieges entstanden sei, habe es vermocht, den Multilateralismus in den Dienst des Friedens zu stellen, sagte der italienische Präsident. «Lassen wir es nicht zu, dass heute der europäische Traum, unsere Union, von Nachahmern dunkler Zeiten zerrissen wird. Von Zeiten, die Leid, Elend und Trostlosigkeit hinterlassen haben.» 

An der Gedenkstunde im Bundestag nahmen auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth teil.

© dpa-infocom, dpa:251116-930-300224/1

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