Reportage

Ein Puzzlespiel im Sudetenland

Kann man sich in eine Ortschaft verlieben, die man gar nicht kennt und die zum Großteil gar nicht mehr existiert? Der Neckartenzlinger Klaus-Dieter Rosenkranz würde wohl ohne Zögern sagen: Ja. Jürgen Gerrmann hat sich mit ihm über seine ganz besondere Beziehung zu Vetrov (dem früheren Streckenwald) in Tschechien unterhalten.

Veröffentlicht: 10.01.2015 - 12:00

Der Neckartenzlinger Klaus-Dieter Rosenkranz hat eine Zeitreise zu seinen Ahnen im Osterzgebirge unternommen. Hier zeigt er, wo Vetrov liegt. jg

Das Wegkreuz von Streckenwald, das der tschechische Bildhauer Michael Bilek im Auftrag des Neckartenzlingers Klaus-Dieter Rosenkranz restauriert hat. Bis zu den Putten war der untere Teil noch (wenn auch demoliert) erhalten, der Aufbau mit dem Kreuz beruht indes auf Vermutungen, wie das Original ausgesehen haben könnte. Fotos: Rosenkranz

„Von 100 Häusern stehen nur noch drei oder vier“, sagt der 66-Jährige. Früher habe er sich gar nicht so sehr dafür interessiert. Da wusste er nur, was Vater und Großeltern von dem kleinen Ort an der heutigen Grenze von Tschechien zu Sachsen erzählte. Aus militärischen Gründen hatte die CSSR in der Nachkriegszeit fast das gesamte Dorf dem Erdboden gleich machen lassen – obwohl auf der anderen ...