Leserbriefe

Zeit für gut bezahlte Nebenjobs

Dr. Wolfgang Bone, Lenningen-Gutenberg. Zum Artikel „Merkels CDU im Umfragehoch“ vom 5. Januar. Es kommen einem ja beinahe die Tränen vor Rührung, wie sich Herr Steinbrück um das Gehalt unserer Bundeskanzlerin sorgt. Der Hintergrund ist doch wohl der, dass er für den Fall, dass er Kranzler wird, ein höheres Gehalt haben möchte. Da er das allerdings schlecht einfordern kann, wenn er Kanzler ist, bringt er das schon jetzt mal zur Sprache. Interessant wäre zu erfahren, wie viele Plenarsitzungen er versäumt hat, um ganz privat einträgliche Vorträge zu halten.

Ein normaler Arbeitnehmer, der während seiner Arbeitszeit einer anderen Tätigkeit nachginge, würde sofort gefeuert werden. Was geschehen kann, wenn Abgeordnete Sitzungen schwänzen, haben wir erlebt, als es um das neue Meldegesetz ging. Vielleicht sollte sich Herr Steinbrück (und auch andere Abgeordnete) ein Beispiel an Herbert Wehner nehmen. Er soll während seiner ganzen Abgeordnetenzeit nicht eine einzige Plenarsitzung versäumt haben. Schließlich wird der Abgeordnete auch dafür bezahlt. Ein Abgeordneter, der seine Arbeit ernst nimmt, hat angeblich eine 60- bis 70-Stunden-Woche. Wo bleibt da noch Zeit für einträgliche Nebenjobs?

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