Marion Ziegler, Nürtingen. Zum Artikel
„Unterbringung wird zur Herkulesaufgabe“ vom 3. November. Jedem, der die Nachrichten verfolgt, ist bewusst, dass in der nächsten Zeit viel bezahlbarer Wohnraum benötigt wird. Keiner zweifelt daran, dass die Stadt händeringend nach Möglichkeiten sucht, wie die Karte beweist. Dennoch gibt es geeignete und ungeeignete Standorte. Deshalb muss man sehr genau hinterfragen, ob die Nanzwiese unter der Hochspannungsleitung wirklich eine geeignete Lösung darstellt. Kann man denn guten Gewissens von „Sozialem Wohnungsbau“ sprechen, wenn man ein Grundstück überbauen will, das Gefahren birgt? Erst kürzlich wurde in Heidelberg ein seit Jahren bestehender Spielplatz unter einer vergleichbaren Trasse geschlossen, weil der Standort als zu gefährlich eingestuft wurde. Private Bauherren würden mit Sicherheit unter den Hochspannungsleitungen nicht bauen! Den Menschen, für die auf diesem Areal Wohnungen vorgesehen sind, bleibt aus ihrer persönlichen Lebenssituation heraus keine Wahlmöglichkeit. Ein Stadtrat erklärte sogar: „ . . . es gibt Menschen, die das akzeptieren würden, würden sie nur eine anständige Wohnung bekommen“.
Nur wenn man davon ausgeht, dass es Menschen gibt, die gern von Hartz IV leben, gern ihren täglichen Bedarf bei der Nürtinger Tafel einkaufen, gern Geld- und Sachspenden für die Lernmittel ihrer Kinder annehmen und gern ihre Kleidung im Diakonieladen auswählen, dann kann man folgern, dass sie ebenso gern unter einer Hochspannungsleitung in diesen „anständigen Sozialwohnungen“ leben würden, wohlwissend, dass sie womöglich dort Gefahren für ihre Gesundheit und die ihrer Kinder befürchten müssen.
Von einer Stadtverwaltung und ihren – auch ehemaligen – Stadträten wird mehr erwartet, nämlich nicht nur nach schnellen Lösungen auszuschauen, sondern auch den Mut zu haben, ungeeignete wieder zu verwerfen. Nur so können gewissenhafte, fürsorgliche Entscheidungen getroffen werden, die das Wohl und die Gesundheit aller Bürger würdigen und achten.
Leserbriefe | 18.09.2025 - 05:00
Kein Verständnis für Entscheidung
Renate Gmoser, Neckartailfingen. Zum Artikel „IG Metall darf Festhalle Aich nicht nutzen“ vom 12. September.
Als ehemalige Beschäftigte der IG Metall kann ich nur den Kopf schütteln. In den vielen Jahren meiner Gewerkschaftsarbeit ist es immer ...
Leserbriefe | 18.09.2025 - 05:00
Ja zum Pflichtjahr
Andreas Haussmann, NT-Oberensingen. Zum Artikel „Pflichtjahr für Rentner? Idee stößt auf Kritik“ vom 27. August.
Soziales Jahr für Rentner finde ich gut, das habe ich auch gemacht. Nach 50 Arbeitsjahren, 40 davon in Schichtarbeit, plante ich mein ...