Leserbriefe

Hexen und Heiligkeit

Günther Gräber, Wolfschlugen. Zum Leserbrief „Nelau-Hexen beten unter der Larve“ vom 10. März. Mit Interesse habe ich diese „Verteidigungsschrift“ gelesen. Zunächst ist festzuhalten, dass verifizierbare Fakten über den Ursprung der Maskerade (Larven) im Fasching nicht existieren. Als gesichert gilt, dass ein kirchlicher Ursprung nicht gegeben ist.

Daher darf behauptet werden, dass Fasnetsmaskierungen heidnischen Ursprungs sind. Heidnische Bräuche haben im Gottesdienst und erst recht nicht in der heiligen Messe, wo Christus nach katholischer Lehre in Brot und Wein leibhaftig gegenwärtig sei, keinen Platz.

Als das Volk Gottes heidnische Bräuche im Jerusalemer Tempel praktizierte, verließ die Heiligkeit Gottes den Tempel. Der Tempel wurde zerstört. Wie von den Propheten vorhergesagt (zum Beispiel in Hesekiel, Kapitel 8 und 9).

Man findet in der „Akte Bibel“ einen Narren namens Paulus. Der biblische Befund vom Narren ist durchweg negativ belegt: Die im Hebräischen vorkommenden Wörter „kesil“ oder „baar“ bezeichnen einen Menschen mit geringem geistigen Vermögen. Das häufigere „nabal“ bezeichnet einen Menschen von geistiger Zuchtlosigkeit und Unbeherrschtheit.

Paulus ein biblischer Narr? Wer die zugehörigen Bibelstellen aufmerksam liest, erkennt, dass Paulus hier ironisch argumentiert. Wo sonst findet man in der Bibel per definitionem einen Narrenbegriff im Sinn von Fasnetsnarr? Hätte Paulus im Haus Gottes eine Teufelslarve getragen?

Ich habe Respekt vor jenen Narren, die im Gottesdienst ihre Maske abnehmen und nicht narren! Das ist mehr als recht und billig im Angesicht des Heiligen Gottes. Als Jünger Jesu frage ich mich stets, ob es meinem Herrn gefallen würde, was ich gerade tue. Dann lasse ich manches, was mein menschliches Herz begehrt!

Ich glaube, wer heidnische Bräuche im Tempel Gottes, das ist die Versammlung der Gemeinde Christi, ausübt und verteidigt, tut nicht nur dem Wort Gottes, sondern auch seiner Heiligkeit Gewalt an!

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