Leserbriefe

Die Kommentare zu Ramelow

Thomas Mitsch, Wendlingen. Zum Kommentar „Der rote Mann“ vom 6. Dezember. Manche Leute, die uns Demokratie lehren wollen und sich berufen fühlen, dieselbe zu verteidigen, reagieren auf die Nachricht über die Wahl des Herrn Ramelow zum Thüringer Ministerpräsidenten ziemlich konfus. „Mit Ramelow ist jetzt ein Top-Agent einer Ex-Stasi-Connection der Linkspartei Regierungschef geworden“, lamentiert der CSU- Generalsekretär Scheurer. Der Journalist Molitor will offensichtlich Herrn Ramelow als Taschenspieler darstellen, der mit einem „glatten Auftritt“ den „historischen und programmatischen Schmutz der Linkspartei“ übertünchen möchte.

Was hat sich der geneigte Leser unter derartigen Floskeln vorzustellen? Wer nicht in der Lage ist, sein Anliegen allgemeinverständlich und treffend zu formulieren, der sollte seine diesbezügliche Unfähigkeit nicht auch noch in der Zeitung darstellen. Was Scheurer, Molitor und ihre Gesinnungsgenossen vor Ärger stammeln macht ist der Umstand, dass es seit 2007 in Deutschland eine Partei gibt, die angetreten ist, das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes zu verwirklichen. Noch schlimmer für die Herren: das Anliegen dieser Partei wird von immer mehr Menschen verstanden. Sie begrüßen eine Partei, die nicht unverständlich daherredet, sondern nahe bei den Bürgern und ihren Bedürfnissen ist.

Nicht von ungefähr haben zum Beispiel so viele Bürger wie noch nie vorher mit ihrem Stimmzettel im Mai dieses Jahres bewirkt, dass jetzt Die Linke in Fraktionsstärke auch im Esslinger Kreistag vertreten ist. Diffuse Verdächtigungen anderer Politiker ist die Sache der Linken nicht. Dieser Partei ist es wichtiger, dass Züge und Busse für alle Bürger erreichbar und erschwinglich sind, dass gute Versorgung mit Krankenhäusern und Schulen gewährleistet ist und die Versorgung mit Strom und Wasser sowie die Entsorgung des Abfalls nicht in den Händen von Geschäftemachern, sondern in bewährten „öffentlichen Händen“ ist und bleibt.

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